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24

Okt

Was?! Schon zwei Monate sind rum?

Mambo meine Lieben!

Jetzt bin ich schon seit über zwei Monaten hier und es ist einfach schon so viel passiert, dass ich euch gar nicht mehr alles erzählen kann.

Ich wohne jetzt seit einem Monat in der Stadt Njombe. Zuvor lebte ich mit meiner Mitfreiwilligen Nora in einem Priesterhaus in Makambako. Den ersten gemeinsamen Monat zusammen zu verbringen war wirklich von Vorteil, denn so konnten wir alles Neue zu zweit erkunden.

Am 11. September zog ich dann in die circa 40 Autominuten entfernte Stadt Njombe. Hier wohne ich bei Suse-Marie, einer 89-jährigen, super aktiven Deutschen, die seit circa 1960 hier lebt.

Ihr fühle mich wohl bei ihr! Ich habe hier ein relativ geräumiges Zimmer mit Waschbecken, Schreibtisch und, was ich wirklich feier, weil es den nicht in Makambako gab, einen Kleiderschrank. Das ist sonst wirklich sehr nervig die ganze Zeit aus dem Koffer leben zu müssen.

Neben Suse-Marie und mir leben in dem Haus noch drei Hausmädchen, wovon zwei dann hier arbeiten und die dritte ihre Familie außerhalb der Stadt für einen Monat besucht. Die Mädchen sind zwischen 14-20 Jahre alt. Leider kann keine der drei ein Wort Englisch, sondern nur Kiswahili, was mir bis dato immer noch sehr, sehr schwer fällt.

Das Essen unterscheidet sich von dem Essen in Makambako nicht sehr. Zum Mittag und Abend gibt es Reis, Bohnen, Ugali und eher zähes Fleisch, auf das ich dann doch ab und zu verzichte. Nur das Frühstück gefällt mir hier um einiges besser als in meiner Unterkunft zuvor. Es gibt manchmal Butter und Quark, selbstgekochte Marmelade von Suse-Marie, Honig und ich konnte es kaum fassen, als ich das gesehen habe: Wurst (!) aus einem deutschen Parish 20 Kilometer entfernt.

An für sich lebt es sich bei Suse-Marie sehr westlich. Es gibt eine richtige Toilette und eine richtige Dusche, die aber nur mittags bis frühen Abend funktioniert. Einen Nachteil gibt es allerdings doch, denn für das Kiswahili Lernen ist meine Unterkunft leider echt nicht nützlich, weil ich mit meiner ,,neuen deutschen Omi‘‘ nur Deutsch spreche.

Mein Arbeitsplatz, die Bakhita Primary School, liegt genau gegenüber von meinem neuen Zuhause, nur circa 50 Meter entfernt. Meinen ersten richtigen Arbeitstag konnte ich jedoch erst am 3.10 beginnen, weil Mitte September einen Ausflug in den Ruaha Nationalpark gemacht haben und ich zwischendurch auch immer mal wieder echt krank war. Das Gute ist, dass ich jetzt schon mal weiß, wo hier ein relativ gutes Krankenhaus ist und wo ich die Apotheke finde. Keine Sorge, mir geht’s schon wieder besser, ich vertrage wahrscheinlich das Essen nicht so gut, wie andere.

Der Schulalltag ist wirklich anstrengend. Um 6.45 Uhr geht mein Wecker, um 8.00 Uhr beginnt die Schule und bis 16.20 Uhr geht der Unterricht, selbst für die Kindergartenkinder. Alle vier Wochen ist man für eine Woche ,,Teacher on duty‘‘, das heißt, man ist Aufsicht bei der Essensausgabe, achtet darauf, dass auch jeder Schüler freitags in die Schulmesse geht und begleitet den Schulbus, um die Kinder sicher nach Hause zu bringen. Dann ist man bis gut 18.00 Uhr unterwegs. Glaubt mir, dass macht einen müden Menschen, wie mich, umso müder 😀 !

Mittwochsabend raufe ich mich dann aber meistens zusammen und treffe mich mit anderen ,,Weißen‘‘ im Kibena Club. Dort kann man sich dann was zu Essen bestellen, wie Hühnchen mit Chipsi (so ähnlich wie Pommes), und mit den Anderen sich bei einem Bierchen über Gott und die Welt unterhalten. Spätestens um 22.00 Uhr bin ich aber so platt, dass ich dann nach Hause fahre und mich ins Bett werfe.

Vor ein paar Wochen habe ich sogar noch zwei weitere Deutsche Freiwillige getroffen. Marina und Johanna leben auch in Njombe und ab und zu treffen wir uns mal nach der Schule zum Quatschen.

 

Als meine Schule dann Ferien hatte vom 26.9 bis zum 2.10, fuhren Nora, Father Bruno (unser Mentor), ein paar weitere Leute und ich nach Lupingu, ein kleines Dorf am Njassasee/Malawisee. Es ging Donnerstagsmorgens los, wir legten gegen Mittag eine kleine Pause ein und kamen gegen 16.30 Uhr in dem Fischerdorf an. Um dort hinzugelangen mussten wir die letzte Dreiviertelstunde über eine Straße fahren, die eher einer Achterbahn ähnelte. Man konnte es wirklich nicht Straße nennen. Hätten wir keinen Landcruiser gehabt, wären wir niemals dort angekommen.

Naja, der war es auf jeden Fall wert, denn der See war atemberaubend schön! Nora und ich brachten schnell unser Gepäck in unser kleines, mit Spinnen übersätes Zimmer und sind dann zum See rutergelaufen. In meinem ganzen Leben, konnte ich noch nie einen so schönen Sonnenuntergang beobachten! Die Sonne ging genau am Rand des Horizonts unter und neben uns spielten kleine Kinder an einem Boot. Als wir später dann im Bett lagen, ist uns erstmal aufgefallen wie hoch die Temperaturen doch dort sind. Wir waren es einfach nicht gewohnt, denn in Njombe, sowie in Makambako, friert man noch in den Nächten.

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Am Strand lagen vieler dieser selbstgebauten Kanus und natürlich zu sehen: Der unvergessliche Sonnenuntergang!

Nach einer durchgeschwitzten Nacht, folgte ein sehr chilliger und super heißer Tag. Wir lagen auf einer Picknickdecke unter einem großen Baum, der uns Schatten spendete und haben gelesen, gequatscht und gegessen. Einfach das Leben genossen. Am Abend sind wir mit ein paar Leuten wieder zum See gegangen.

Samstag stand dann ein traditioneller Tanzwettbewerb auf dem Programm (der eigentliche Grund für den Ausflug nach Lupingu). Ein Tanz kann bis zu 40 Minuten dauern, besteht aus vielen kleinen Schritten und wird begleitet von Tröten. (Das ist wirklich schwer zu erklären :D). Wie schon die Tage zuvor sind Nora und ich dann wieder zum See gegangen und badeten im angenehmen Wasser.

Der nächste Tag war dann schon wieder unser Abreisetag. Wir brachen nach einer circa drei-stündigen Messe, zurück nach Njombe, auf und kamen am Abend dort an.

Auch wenn Nora und ich die hohen Temperaturen kaum ausgehalten haben, fanden wir den Kurztrip wunderschön und wollen dort auf jeden Fall nochmal hin!

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Die Ausicht auf den See

Bis bald mal wieder <3

Annamarie

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