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15

Jun

Von Besuch aus der Heimat und coolen „Bundesjugendspielen“

Hallo zusammen!

Schon wieder ist ein Monat vergangen seit dem ich das letzte mal gebloggt habe, aber was soll ich sagen: In der Zeit, wo ich Besuch hatte und auch als danach die Olimpiada in Chapala lief, blieb mir eben nur wenig Zeit, um einen Blogeintrag zu verfassen. Mit diesem ersten Satz habe ich eigentlich auch schon angeschnitten, um welche zwei Themen sich dieser Blogeintrag hier drehen soll. Zum Einen, um den Besuch meines besten Kumpels und die Olimpiada hier in Chapala.

Auch wenn ich es eigentlich nicht mehr hören kann, aber irgendwie stimmt es ja doch, dass die Zeit während des Freiwilligendienstes rennt.

Strand haben wir auf unserer Reise auf jeden Fall genug gesehen

Für mich zeigte sich das Anfang Mai dadurch, dass ich mich eines Abends im Auto zum Flughafen wiederfand, um meinen besten Kumpel abzuholen. Bis dahin war dieser Besuch für mich immer ein total fernes Ereignis, was das letzte Viertel meines Freiwilligendienstes einläuten sollte, und auf einmal war es da.

Trotz all der Freude einen alten Freund wiederzusehen, hatte ich auch ein wenig Sorge, wie es werden würde einen Freund, den man seit fast neun Monaten nicht gesehen hatte, wieder zu sehen. Ich wusste immerhin, dass ich hier einige Veränderungen durchgemacht hatte und einfach in einem ganz anderen Umfeld, als in Deutschland lebe.

Würden wir überhaupt gemeinsame Gesprächsthemen finden?

Zu meiner großen Freude fühlte es sich wirklich sofort von Beginn an, wie vor neun Monaten in Deutschland an. Anders als in meinen schlimmsten Befürchtungen, hatten wir ausreichend Gesprächsstoff und waren sofort wieder auf einer Wellenlänge. Vielleicht hilft das ja Einigen, die sich überlegen ebenfalls einen Freiwilligendienst zu machen, aber Sorge haben, dass sie durch das eine Jahr im Ausland Freunde verlieren könnten. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das bei den Freunden, die einem wirklich wichtig sind und denen ihr auch wichtig seid, nicht passieren wird.

Ich verschone euch mal, mit einem endlos langen Reisebericht, den auch jeder X-beliebige Travel Blogger hätte schreiben können, und schildere deswegen lediglich mein persönliches Reise Highlight. Dieses war nämlich nicht irgendeine Bergtour in Boquete oder eine Bootstour in Bocas del Toro oder San Blas, die wir wie viele Touristen auch gemacht haben, sondern ein kleines Abenteuer abseits des Massentourismus.

Die Höhle vor der sich selbst gestandene Männer fürchten: „La Gruta“

Mein persönliches Highlight, war nämlich eine Höhlentour durch die kleine Fledermaus Höhle „La Gruta“ in Bocas del Toro. Von dieser Höhle hatte ich in meinem Reiseführer gelesen und da wir eine Pause vom Strand vertragen konnten, beschlossen wir der Höhle einen Besuch abzustatten. Ich hatte zwar davon gelesen, dass man eine Taschenlampe mitnehmen sollte, da die Höhle nicht ausgeleuchtet sei, aber naiver Weise war ich davon ausgegangen, dass die Höhle zumindest vernünftig zugänglich wäre. Immerhin wurde die Höhle im Reiseführer aufgeführt und man musste auch einen Dollar zahlen, um die Höhle betreten zu dürfen. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Höhle in keinster Weise ausgebaut war, um Touristen den Zugang zu erleichtern. Im Gegenteil: Ein Großteil des Höhlenbodens war mit Wasser bedeckt und außer einem nackten Typ, der aus der Höhle herauskam und offensichtlich gerade dort gebadet hatte, schien die Höhle auch nicht wirklich (um nicht zu sagen gar nicht) besucht zu sein. Auf einen so unwegsamen Zugang waren wir nicht vorbereitet und hatten bereits nach zehn Metern nasse Füße. Hinzu kam außerdem, dass sich an den Wänden allerlei Insektengetier aufhielt und einem immer mal wieder Fledermäuse nah am Kopf vorbei flogen. Wir taten also das einzig richtige, was Männer in einer solchen
Situation tun können und ergriffen die Flucht…

Diese Niederlage konnten wir allerdings nicht auf uns sitzen lassen und so beschlossen wir uns zwei Tage später erneut in die Höhle zu wagen, nur diesmal vernünftig vorbereitet. Diesmal schafften wir es die Höhle komplett zu durchqueren. Die Höhle war tatsächlich von hunderten Fledermäusen bevölkert, was sehr spannend ein sehr Spannendes Erlebnis war, denn ich glaube die wenigsten Nicht-Biologen sind schon einmal einen Meter tief unter einer, von hunderten Fledermäusen bevölkerten, Hölendecke entlang gelaufen. Mein Kumpel und ich fanden es beide sehr cool, dass man an einem, der touristischsten Orte von ganz Panama, trotzdem etwas abseits vom Massentourismus erleben kann und wir konnten zumindest ein bisschen nachvollziehen, warum man Höhlen früher oft als verfluchte Orte angesehen hat. Denn ganz ehrlich, auch als (zumindest halbwegs) erwachsener Mann hat man etwas Schiss, wenn man in eine unbeleuchtete Höhle mit hunderten von Fledermäusen geht, in der keine Menschenseele ist, außer man selbst und der beste Kumpel. Naja vielleicht habe ich auch einfach zu viele Horrorfilme gesehen…

So schnell wie der Besuch meines besten Kumpels gekommen war, so schnell war er dann auch schon wieder vorbei und es hieß ein zweites mal Abschied nehmen, diesmal allerdings nur für gut drei Monate. Nichts desto trotz war ich natürlich etwas traurig, weil man sich gerade erst wiedergesehen hatte. Lange Zeit zum Trübsal blasen blieb mir allerdings nicht, da wie schon als Niklas und ich aus Peru zurückgekommen waren, in Chapala Ausnahmezustand herrschte.

Kurz bevor bei der Siegerehrung in meinem Team (dunkelblau) Jubel ausbrach

Dieses mal natürlich nicht wegen eines zweiten Weltjugendtags, sondern weil die Olimpiada gerade im vollen Gange war. Die Olimpiada ist ein Turnier in den verschiedensten Sportarten, das jedes Jahr in Chapala stattfindet und bei dem die Jungs, in vier Teams aufgeteilt, um einen Tag am Strand als Gewinn, gegeneinander antreten. Auf den genauen Turnierverlauf möchte ich hier gar nicht mehr groß eingehen, da Niklas Diesen in seinem Blog bereits sehr gut und ausführlich beschrieben hat, also schaut dort doch einfach mal vorbei. Zumindest das Siegerteam möchte ich euch allerdings auch nicht vorenthalten, denn nachdem alle Wettkämpfe ausgefochten waren, konnte sich vollkommen verdient das Team Vicente Avendaño (mein Team) als Sieger durchsetzen.

Alles in allem war die Olimpiada ein ziemlich einzigartiges Erlebnis, das mit keinem Schulereignis in Deutschland verglichen werden kann.

Ich hoffe ihr habt euch wie immer gut unterhalten gefühlt und schaut auch bei meinem nächsten Blogeintrag wieder vorbei.

Bis dahin, macht`s gut.
Johannes

Ach ja, und falls du das ließt Niklas: ¡Vamos a la playa! Ach ne, du warst ja im Loserteam…

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