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14

Dez

Die Ersten Monate

Seit fast vier Monaten bin ich nun schon in Nicaragua, in denen ich viel gelernt, viel gesehen und allgemein viel Neues kennengelernt habe. Bisher bin ich daher noch nicht dazu gekommen, einen Blogeintrag zu schreiben. Deshalb nutze ich den ersten Eintrag, um einen kleinen Überblick über meinen Alltag zu geben und noch ein paar kleine Highlights der ersten Monate herauszuheben.

 

Meine Arbeit

Meine Arbeit im Hogar ist in drei Bereiche gegliedert. Der größte und wichtigste Teil ist die Arbeit im Spielraum, dem sogenannten „Sala de Juegos“, dessen zwei Räume von meinem Vorgänger eingerichtet wurden. Der eine Raum ist mit Tischen, Stühlen und Gesellschaftsspielen ausgestattet., außerdem gibt es einen Fernseher und eine Musikanlage. Im daneben gelegenen Raum gibt es einen Tischkicker, einen Billiardtisch und eine Tischtennisplatte. Für die beiden Räume bin ich verantwortlich und verbringe dort den größten Teil meiner Arbeitszeit. So hole ich einen Vormittag und jeden Nachmittag eine Gruppe von Kindern ab, um mit ihnen in den Sala de Juegos zu gehen. Dort spielen die Kinder dann mit den vorhandenen Spielen, hören Musik oder malen.
Der zweite Bereich der Arbeit findet in den Gruppen selbst statt, wo ich den Kindern mit ihren Hausaufgaben helfe oder mit ihnen Fußball spiele. Hier finde ich auch immer wieder die Zeit, mich mit den Kindern über die verschiedensten Themen zu unterhalten, denn die Kinder sind sehr neugierig, wie sich Deutschland von Nicaragua unterscheidet. Auch ich finde es immer sehr interessant, durch die Gespräche einen differenzierteren Einblick in die Leben der Jungen zu bekommen.
Der dritte Teil meiner Arbeit findet in der Schule statt, wo ich die Englischlehrerin beim Englischunterricht unterstütze. Hier können wir uns entweder abwechseln mit dem Erklären der Aufgaben oder einer kann Kindern, die noch Fragen haben, individuell helfen.
Meine Arbeit macht mir viel Spaß, ganz besonders im Sala de Juegos, da die Kinder dort offensichtlich beim Verlassen des Salas schon auf das nächste Mal freuen. Mir persönlich gefällt es besonders,  den Kindern die Spiele zu erklären und zu beobachten, wie sie von Mal zu Mal besser werden.

 

Das Leben in einer religiösen Gemeinschaft

Die beiden diesjährigen Aspiranten – Eliecer links, Geovanny rechts

Ich lebe hier im Hogar Zacharías Guerra zusammen mit der Kommunität der Amigonianer. Das heißt: 3 Frailes (Brüder), 3 Patres (Pater) und zur Zeit auch noch 2 Aspiranten (Frailes in der Ausbildung). Mein Zimmer ist im Haus mit einem Padre und den Aspiranten, um zu essen und das WLAN nutzen zu können muss ich allerdings in das  Nachbarhaus hinüber gehen, wo die anderen Geistlichen leben.
Die Ordensbrüder haben einen genauen Tagesablauf, mit Gebeten morgens und abends, an denen ich aber nicht teilnehmen muss. Allgemein schränken sie mich nicht ein und ich bin sehr unabhängig, was meine Freizeitgestaltung betrifft. Es ist für sie kein Problem, dass ich (auch abends) ausgehe und mich mit Freunden treffe.
Gekocht wird von der Haushälterin Doña Anita, deren Essen mir ausgezeichnet schmeckt. Es gibt zwar täglich morgens, mittags und abends Reis mit Bohnen, aber glücklicherweise schmecken mir diese hervorragend. Zum Frühstück und Abendessen gibt es sie in Form von Gallo Pinto, das ist Reis zusammen mit Bohnen, Zwiebeln und Paprika. Mittags gibt es den Reis und die Bohnen dann einzeln und zusätzlich noch Fleisch, meistens Huhn, aber auch Rind, Schwein oder Gemüse. Morgens gibt es Pinolillo, ein Getränk aus Kakao und Maismehl, am Mittag und Abend werden immer Fruchtsäfte getrunken, die aus frischem Obst gemacht werden und sehr lecker schmecken. Am besten schmeckt mir Pitaya, in Deutschland als Drachenfrucht bekannt. Zu Beginn hat mich etwas gestört, dass, obwohl das Obst schon von Natur aus süß ist, trotzdem noch Zucker hinzugefügt wird. Auch beim Kochen der Mahlzeiten wird sehr viel Öl verwendet, was das Essen sehr fettig macht. Aber an beides habe ich mich schnell gewöhnt.

 

Freizeit

Wenn ich jeden Tag um 16:30Uhr aufhöre zu arbeiten, ist natürlich noch viel vom Tag übrig. Trotzdem gibt es im Hogar und in Managua genug zu tun, sodass mir nicht langweilig wird. Beispielsweise spiele ich an drei Tagen nach der Arbeit auf einem der vielen Fußballplätzen des Hogares Fußball. Es gibt auch ein Schwimmbad, dass ich jederzeit benutzen kann, so kann ich, wenn ich grade Lust habe, ein bisschen schwimmen gehen.
Außerhalb des Hogars nehme ich an einem Salsa Kurs in der Tanzschule cultura salsera teil. Die Tanzschule wurde von zwei Brüdern und ehemaligen Kindern des Hogars gegründet, die dort auch selbst die Kurse geben. Mit ihnen gehe ich nach dem Kurs ab und zu in die Bar, Fandango, in der ausschließlich Salsa und Bachata getanzt wird, um das gelernte zu üben. Es macht mir sehr viel Spaß, da es einfach eine andere Atmosphäre ist, wenn die Leute hier vor allem zum Tanzen kommen.

 

Olympische Spiele

Team Gelb/ Feuer

Zum Ende des Schuljahres fand im Hogar die „Olimpiada del Hogar Zacharías Guerra“ statt. Es nahmen alle Kinder des Hogars, alle Schüler der Schule sowie die Erzieher und Lehrer teil. Insgesamt wurden die über 400 Teilnehme in 10 Teams eingeteilt, die nach Farben und „Elementen“ benannt waren (Unser Team war das Team Gelb/ Feuer). Die Spiele begannen Freitags nach der Schule, wo zunächst jedes Team sein Element mit einer Show, zum Beispiel einem Theaterstück oder einem Tanz, vorgestellt hat. Am Montag ging es dann richtig los: Leichtathletik, Volleyball, Softball, Schwimmen und Fußball bildeten die verschiedenen Disziplinen. Ich habe natürlich meine Mannschaft so gut ich konnte unterstützt und trotz mangelnder Erfahrung in Softball, was ich das erste Mal gespielt habe, hatten wir viel Spaß. Softball ist übrigens eine Art Baseball, das mit einem größeren Ball gespielt wird. Außerdem muss der Ball unterhalb der Hüfte geworfen werden muss. Wir hatten als Team eine super Zeit und zum Glück gab es immer einen geduldigen Teamkameraden, der mir auch noch ein weiteres Mal die Regeln der Spiele erklärte. So konnten wir die meisten Punkte in den verschiedenen Disziplinen erspielen und in der Gesamtwertung gewinnen.

 

Das war´s jetzt erst einmal von mir. Liebe Grüße aus Managua, David

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