Campen und Kochen
Hey hier bin ich mal wieder,
schon komisch das erste Viertel unseres Jahres ist schon vorbei, und wir haben so viel erlebt. So jetzt aber mal zum Thema:
Am 2. November war Allerseelen, ein ganz wichtiger Feiertag hier in Ecuador. An diesem Tag gibt es immer Colada Morada (wie ich die erklären soll, weiß ich nicht) und Pan de Guagua (dt. Brotbabies), die ähnlich wie unsere Stutenkerle sind.
¿Quién dijo miedo?
Das war das Thema des Camps der „Guerreros de la fe“ (dt. Krieger des Glaubens) an dem wir am darauf folgenden Wochenende teilgenommen haben. Es hat nur wenige Kilometer von hier, bei den Tsáchilas (Uhreinwohner der Region ) stattgefunden. Es war nett und abgesehen vom Essen auch mal was anderes. Also das Essen ist mehrmals am Tag von dem Catering der Gemeinde gekommen, das Catering, das auch immer für die Kindergärten kocht.
Also als wir angekommen sind sind wir mehr oder weniger sofort in 4 Gruppen aufgeteilt worden, welche jeweils nach Heiligen benant wurden (Pedro, Pablo, Josue und Jeremias). Ich gehörte zu Pedre. Jede Gruppe hat auch ein T-Shirt in ihrer Farbe bekommen. Unsere waren rot, mit diesen T-Shirts ging es dann los mit den Herausforderungen, teilweise sportlich und teilweise zum denken, natürlich immer in seiner Gruppe, was einen in der kurzen Zeit auch zu einer Familie gemacht hat. Das einzige, was mir nicht gefallen hat, war der Ton der Leiter, welche teilweise minderjährig waren, der Ton wäre angebracht gewesen für eine Gruppe schwer erziehbarer Jugendliche.
Duschen war auch nicht so einfach, man konnte sich im dunkeln hinterm Haus mit Flusswasser (leicht gelblich) aus dem Gartenschlauch duschen.
Da es ein christliches Camp war, war auch ein Prediger dabei, dieser kam aus Kolumbien und hatte eine sehr gute Art seine Aussagen rüber zu bringen, allerdings hat er teilweise sehr geradlinig über Dinge gesprochen, die so nicht sein können. Die aber in Deutschland vor 50 Jahren noch genau so gedacht wurden. Natürlich gab es auch Anbetungszeiten, die teilweise auch durch den Padre begleitet wurden.
Alles in allem hat es aber echt Spaß gemacht und wir haben viele neue Leute kennengelernt und mal etwas neues uns völlig fremdes erlebt.
Kochen für 500 Kinder
Da wir gerne ecuadorianische Rezepte lernen wollten, arbeiten wir jetzt nacheinander jeder eine Woche in der Küche hinterm Haus, was meinen Arbeitsweg doch tatsächlich verdoppelt. Letzte Woche war ich dran, der einzig wirklich große Nachteil ist der Arbeitsbeginn um 6:00 Uhr, das kochen macht jedoch viel Spaß, auch wenn ich mich gleich Montag als erstes beim Kartoffeln schälen geschnitten habe, was bei den Messern aber auch kein Wunder ist. Kleine scharfe Messer gibt es hier generell nicht und in der Küche sind die Messer einfach noch größer. Die Küchenfrauen jedoch sind super lieb und kümmern sich um einen, man kann viel probieren und wenn man fragt bekommt man auch Rezepte.
Und sonst so?
Ja das kochen hat echt viel Spaß gemacht, und dieses Wochenende war dann am Samstag ein riesiger Gottesdienst in der Kathedrale, es war nämlich die Schließung der heiligen Pforte und die Priesterweihe, dabei sind 4 Priester geweiht worden, von denen einer der Gemeinde bekannt war und es gab 2 Diakonweihen. Das war ein wirklich schöner Gottesdienst, wenn er auch 3 Stunden gedauert hat. Am selben Abend hat der frisch geweihte Priester, den alle kannten, dann in einer der Kirchen, der Pfarrei seine Primiz gefeiert. Der Gottesdienst wahr echt nett, wenn auch kurz vorm Gloria auf einmal sein Handy geklingelt hat, aber als er es gerade ausgemacht hatte, klingelte das von unserem Padre und das hat den Gottesdienst aufgeheitert. Was mir für ihn nur Leid tat, war dass die Primiz an Christkönig war und dadurch leicht abgeänderte Texte waren.
Diese Woche habe ich dann wieder im Kindergarten gearbeitet, abgesehen von Freitag, da hatten wir so etwas wie einen Betriebsausflug, das heißt wir sind mit allen Kindergärtnerinnen in ein Schwimmbad etwa eine Stunde von hier gefahren, haben ein wenig gespielt und den Tag genossen, was mich dabei erschreckt hat, ist das so viele hier nicht schwimmen können, von meinen Kolleginen zum Beispiel konnte keine schwimmen. Es war auch schwer in den Gruppen, in die wir zwischendurch aufgeteilt wurden, unter 15 Leuten 4 zu finden, die schwimmen können, und ich die nun wirklich nicht schnell schwimme war auch noch die schnellste von denen.
Für die nächste Zeit steht jetzt die Vorbereitung auf Weihnachten an. Wir sollen wohl auch dieses Wochenende den Weihnachtsbaum schmücken und wir fahren demnächst nach Otavalo einer Stadt nicht all zu weit von Quito.
Naja ich hoffe mein Bericht hat euch gefallen und näher gebracht, wie es mir hier geht.
Liebe Grüße in die Ferne
Hanna