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16

Nov

Vacaciones en Los Santos – Ein Ausflug mit der Comunidad

Hallöchen!

Hier melde ich auch mal wieder mit einem neuen Blogeintrag bei euch.

In diesem Eintrag soll es vor allem, um meinen Wochenendtrip mit Niklas und der Comunidad nach Los Santos gehen, da abgesehen davon hier nicht viel Berichtenswertes in den letzten Wochen abging.

Am Samstag den 03.11. begaben Niklas und ich uns gemeinsam mit der Comunidad auf unsere zweite kleine Reise durch Panama. Für einen Großteil der Comunidad ging die Reise genauer gesagt schon am Freitag los. Nur Fray Ramon, Fray Donal, Niklas und ich fuhren noch nicht am Freitag, da der 03.11. der panamaische Nationalfeiertag
ist und Ramon uns gerne die Parade, die jedes Jahr am Nationalfeiertag stattfindet, zeigen wollte. Ich war darüber sehr froh, da ich zum Einen gespannt darauf war, wie die Parade aussehen würde und zum Anderen, da ich mir Mitte der Woche eine Infekt eingefangen hatte, der hier in Chapala zur Zeit die Runde macht und so einen Tag mehr zum auskurieren hatte.

Wir vor einer der vielen Bandas.

Am Samstagmorgen brachen wir direkt nach dem Frühstück auf und fuhren ins Zentrum von Arraijan, wo der Umzug stattfinden sollte. Leider hatte es in der Nacht stark geregnet und auch am Samstag Morgen wollte es nicht aufhören zu regnen, weswegen wir nur einen sehr kurzen Blick auf die Parade warfen, ehe wir weiterfuhren. So verpassten Niklas und ich leider auch die Gelegenheit, die Banda (Orchester) aus Chapala zu sehen. Bei der Parade, die sich am ehesten mit einem gigantischen Schützenumzug vergleichen lässt, laufen die Orchester der Schulen und Vereine mit und so natürlich auch einige der Jungs hier aus Chapala. Auch wenn wir, dem Wetter geschuldet, nur einen kleinen Einblick in die Feierlichkeiten bekommen konnten, muss ich sagen, dass man trotzdem die Euphorie und Freude der Panameños über die Parade und den Feiertag spüren konnte.

Tierisch was los bei der Parade!

Während die Parade also trotz des mäßigen Wetters weiterlief, fuhren wir mit dem Auto in Richtung Los Santos. Entgegen der Erwartungen von Niklas und mir fuhren wir allerdings nicht direkt dort hin, sondern machten noch einen Zwischenstopp bei Elvin. Elvin ist der ehemalige Direktor der Escuela Vocacional de Chapala, der des öfteren noch in Chapala vorbeischaut, uns also kein unbekanntes Gesicht war. Bei Elvin wurden wir mit Mittagessen
und Bier versorgt und Niklas und ich durften nachher sogar noch kurz in den Gemeinschaftspool, der Wohnsiedlung, in der Elvin wohnte.

So kann das Wochenende losgehen! , dachte ich mir und dementsprechend frohen Mutes fuhren wir weiter.

Leider sorgten der dichte Verkehr und die Tatsache, dass sowohl Donal, als auch Ramon nicht so wirklich wussten, wo wir genau hin mussten dafür, dass sich die Fahrt noch etwas hinzog.

Gegen halb elf erreichten wir dann, wie Niklas und ich glaubten unser finales Ziel. Schnell stellten wir jedoch fest, dass es sich nur um eine Fiesta handelte, zu der die Frays eingeladen worden waren. Nachdem wir auf der Fiesta zu Abend gegessen hatten, fuhren wir dann endlich zu unserem Ferienhaus. Als wir dort ankamen war es schon halb 1 und, da wir vom langen Tag sehr müde waren, bezogen wir nur noch unsere Matratzen, putzten Zähne und dann ging es ab ins Bett.

Der Schlafraum

Der Schlafraum hatte ein wenig was vom Haus der sieben Zwerge, denn wir teilten uns ihn mit 4 von den Frays (Ok, eher die 6 Zwerge). Nur Ramon hatte sein eigenes Zimmer, während Luis auf einem Klappbett im Flur nächtigte und Roberto, wegen Platzmangel im Haus, sogar draußen in einem Zelt schlafen musste.

Am nächsten Morgen frühstückten wir zunächst alle gemeinsam im Garten des Hauses. Es gab Milchreis, kleine Würstchen und, typisch panamaisch, frittierte Bananen. Da in Chapala immer die Hermanas kochen, hatte ich nicht viel von den Kochkünsten der Frays erwartet, aber da hatte ich mich geirrt, denn es schmeckte sehr lecker.

Niklas und ich am Strand von Los Santos.

Nach dem Frühstück ging es dann erstmal bis zum Mittagessen an den Strand. Gott sei Dank war das Wetter am Sonntag wesentlich besser als am Samstag und so konnten wir, ganz entspannt in der Sonne die Seele baumeln lassen. Auch der Nachmittag ging eher entspannt von dannen, zunächst spielte ich mit einigen der Frays Domino, ehe ich mich selbst in eine Hängematte verfrachtete.

Am Abend fuhren wir dann zu einer befreundeten Familie der Frays, die uns zum Abendessen eingeladen hatte. Von dort aus fuhren wir weiter zu der Familie auf deren Fiesta wir am Vorabend schon gewesen waren. Hier muss ich erwähnen, wie gastfreundlich die Leute hier sind, denn wie sich herausstellte kannten die Frays die Familie, die übrigens aus Mexiko kam, auch erst seit dem Vortag. Bei der Familie wurden wir, obwohl wir schon gegessen hatten nochmal mit Pizza und Getränken versorgt.

Wie schon am ersten Abend, kamen wir am Sonntag erst spät wieder am Ferienhaus an.

Am Montagmorgen frühstückten wir wieder alle gemeinsam, ehe wir noch ein letztes mal zum Strand aufbrachen. Anschließend hieß es Sachen packen und dann ging es auch schon wieder auf den Weg zurück nach Chapala.

Auch dieses mal keineswegs auf direktem Wege, denn zunächst besuchten wir noch ein Kloster in der Nähe von Los Santos und fuhren von dort aus zur Familie von Fray Willian. Dort aßen wir etwas verspätet zum Mittag (es war schon gegen 15.00 Uhr) und warteten den Regen ab, denn während der Fahrt hatte es heftig angefangen zu regnen.
Als der Regen vorbei war, fuhren wir weiter.

Allerdings fuhren wir wieder nicht direkt nach Chapala, sondern die Frays wollten noch eine Familie in Penonomé besuchen, die Roberto kannte. Das Problem dabei war, dass er nicht mehr so genau wusste, wo die Familie wohnte. Es kam also wie es kommen musste und wir verfuhren uns irgendwo im nirgendwo.

Als wir die Hoffnung schon aufgegeben hatten, erreichte uns doch noch ein Anruf von der Familie, die uns die genaue Adresse mitteilte. Also fuhren wir, hier und da nach dem Weg fragend, weiter. Dies erzählt sich jedoch leichter als es tatsächlich war, denn inzwischen war es schon dunkel geworden und wie sich herausstellte wohnte die Familie keines Wegs in Penonomé, allenfalls war Penonomé der nächste Ort mit mehr als zehn Einwohnern.

Die „Urwaldexpeditionstruppe“

Eine gefühlte Ewigkeit fuhren wir durch menschenleere und sehr kurvige Straßen, sodass sich in unserem Wagen langsam Zweifel breit machten, dass wir unser Ziel je erreichen würden. Diese Zweifel verstärkten sich noch, als die Besatzung des anderen Wagens aussteigen und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen musste, da die vorher zumindest noch asphaltierte Strecke, in unebenen Waldboden mit einem Starken Gefälle überging, auf dem der andere Wagen Gefahr gelaufen wäre, nicht mehr zurück zu kommen.

Als ich persönlich, bereits nicht mehr damit rechnete, dass in diesem Urwald noch Menschen leben könnten, erreichten wir unser Ziel. Wobei das auch nur die halbe Wahrheit ist, denn das letzte Stück mussten wir dann auch noch zu Fuß zurücklegen, da der Weg selbst für unseren Pick-Up zu uneben wurde. Von der Familie wurden wir allerdings sehr freundlich empfangen und bekamen eigens angebauten, und wie uns der Familienvater stolz erzählte, komplett unbehandelten Kaffee serviert.

Ich weiß nicht, ob es an der vorangegangenen Odyssee oder vielleicht am tollen Sternenhimmel lag, den man von dort aus bewundern konnte, aber die Tasse schwarzer Kaffee, die wir dort serviert bekamen, war der Beste Kaffee, den ich je in meinem Leben getrunken habe.

Nach einem kurzen Gespräch und einem Erinnerungsfoto mit der Familie, machten wir uns dann auf den Rückweg, denn es war schon gegen 21.00 Uhr und wir mussten noch bis nach Chapala fahren, da am nächsten Tag ein ganz normaler Schultag war. Einen kurzen Zwischenstopp beim Pio Pio (eine Fastfoodkette) machten wir dann allerdings doch noch, um Abend zu essen. Um halb eins in der Nacht erreichten wir dann endlich Chapala, wo wir noch die Wagen ausluden und dann hundemüde ins Bett gingen.

Alles in allem war der Ausflug nach Los Santos ein sehr schöner Kurztripp, den ich nie vergessen werde.

Ich hoffe, dass ihr den Eintrag trotz der Überlänge bis zum Ende gelesen habt.

¡Hasta luego!

Johannes

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