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25

Sep

Ich betrete eine neue Welt…

Bin ich wirklich da? JA! Angekommen? NEIN! Dass was ich hier erlebe kann ich gar nicht in Worte fassen, denn irgendwie fühlt sich das alles do surreal an und diese ganzen Eindrücke die auf mich einprasseln kann ich gar nicht filtern.

Deutschland hat 82,79 Millionen Einwohner und Peru gerade mal 32,17 Millionen, ist jedoch mindestens viermal so groß. Doch trotzdem kommt es mir so vor als ob diese 32 Millionen alle hier in Lima leben würden. Ich dachte immer in der 107 ist es voll, aber das ist nichts gegen die Schlange an der Zugstation hier, einmal standen wir über eine Stunde an, nur um uns dann in einen völlig überfüllten Zug zu quetschen.

Ich bin nun schon die fünfte Woche hier und merke doch wie ich meine Heimat allmählich vermisse, insbesondere das deutsche Brot. Denn das Sogenannte „Pan“, was auf Deutsch so viel wie Brot heißt, sind hier bloß luftige Brötchen. Wo ist mein Schwarzbrot?! Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich mich über jede Kleinigkeit freue, die mich an Europa erinnert und ständig suche ich im Supermarkt irgendwelche zuckerfreien Lebensmittel…, sehr schwer zu finden.

Andererseits könnte ich mich hier auch einfach nur von den saftigen Früchten ernähren und vor allem die Cherimoya hat es mir angetan: grüne Frucht mit schwarzen Kernen und Avocado ähnlicher Konsistenz, aber süß und mit weißem Fruchtfleisch und die Mangos, sind einfach der Hammer. Ich dachte ich hätte schon mal eine Mango gegessen, aber hier habe ich gelernt, wie eine richtige Mango schmeckt.

Cherimoya

Fast an jeder Ecke werden hier Säfte, Alfajores (Kekse) oder Früchte verkauft und ich kann einfach nie anders als mit diesen Dingen zu liebäugeln.

Es ist auch echt erstaunlich zu erleben, wie bedingungslos uns die Kinder im Hogar aufgenommen haben und auch wenn unser Spanisch noch nicht perfekt ist, braucht es oft keine Worte um sich zu verständigen. Die Arbeit macht unglaublich Spaß, doch nach so einem langen Tag mit den Kindern sind wir auch oft erschöpft. Langsam kennen wir die Kinder etwas besser und merken wo ihre Probleme und Stärken sind. Pero poco a poco!

Sich an das Leben hier und die anderen Werte zu gewöhnen, die hier gepflegt werden, fällt mir immer noch sehr schwer und auch die teils wilden Straßenhunde kann ich einfach nicht in mein Herz schließen. Dennoch hoffe ich, dass mir das mit der Zeit alles leichter fällt und wenn ich überlege, wie lange wir jetzt schon hier sind, kann ich das kaum glauben. Die Wochen fliegen nur so vorbei und vorher wollte ich all denen, die gesagt haben ein Jahr verginge wie im Flug nicht glauben. Doch trotzdem habe ich jetzt schon das Gefühl so viel wie sonst in einem Jahr erlebt zu haben.

Erdbeersaft

 

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