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28

Sep

Karibu sana Tansania!

So wurden Amelie und ich hier in Tansania recht herzlich von allen Menschen Willkommen geheißen.
Nach einem langen Flug, den wir mit Sofia, einer ehemaligen Freiwilligen (2014/2015), und ihrem Freund Jens antraten, erreichten wir endlich Dar es Salaam, wo wir von unserem Ansprechpartner Father Bruno mitten in der Nacht abgeholt wurden.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem etwas außergewöhnlichen Frühstück (eine Mischung aus Kochbanane und Kartoffel) auf den Weg nach Makambako, unserer tansanischen Heimatstadt, die ca. 13 Stunden von Dar es Salaam entfernt liegt.
An dem darauffolgenden Morgen wurden wir erstmals in der „Sigrid Primary School“ (1.-7.Klasse) vorgestellt, in der ich dieses Jahr arbeiten werde.
Wir wurden sehr freundlich begrüßt und den Lehrern und Kindern vorgestellt, die sich total gefreut haben.
Außerdem wurden wir auch in die „Sofia Pre and Kindergarten School“ eingeladen, welche eine Partnerschule der „Sigrid Primary School“ ist.
Die kleinen Kinder (ca.3-6 Jahre) haben uns mit Trommeln, Gesang und dicken Halsketten besonders fröhlich empfangen. Wir hatten sofort ganz viele Kinder an den Armen und sie sind wirklich goldig.

Seitdem wir angekommen sind wurden wir mehrmals zu Leuten nach Hause zum Essen eingeladen, obwohl sie uns noch gar nicht richtig kannten, was eindeutig ein Zeichen der Höflich- und Herzlichkeit der Tansaner ist.
Diese zeichnet sich auch besonders dadurch aus, dass man immer nach seinem Wohlbefinden gefragt wird oder die Leute sich freundlich mit einem unterhalten.
Bei diesen Besuchen haben wir außerdem unser tansanisches Lieblingsessen für uns entdeckt: „Chipsi Mayai“ mit „Kachumbali“, eine Art Omelette mit Kartoffeln und einem leckeren Salat.

Um die ersten Grundlagen in Swahili zu lernen, haben wir in den ersten Wochen regelmäßig Unterricht von zwei Lehrerinnen hier bekommen, welcher aber leider schon länger nicht mehr stattgefunden hat, da die Lehrer viel zu tun hatten.
Wir wurden langsam in den Schulalltag mitgenommen, der damit beginnt, dass die Kinder die tansanische Nationalhymne singen und in ihren Klassen gemeinsam ein Gebet sprechen.
Außerdem sitzen wir viel hinten mit im Unterricht, um zu beobachten, wie das hier alles so abläuft. Bald werden wir auch selber einige Aufgaben übernehmen, wozu unter anderem das Unterrichten mit Hilfe eines anderen Lehrers zählt.
Nach dem Unterricht verbringen wir oft Zeit mit den Internatskindern. Wir spielen Spiele mit ihnen und haben ihnen auch schon das ein oder andere deutsche Lied beigebracht.


Allerdings wird Amelie nicht hier in Makambako bleiben, sondern dieses Wochenende nach Njombe ziehen. Njombe ist mit dem „Dalladalla“ (ein kleiner Bus, der immer bis zum Anschlag vollgestopft ist) ca. 1 Stunde entfernt, sodass wir uns weiterhin am Wochenende treffen werden. Sie wird dort an der „Bakitha School“ arbeiten und bei Suse-Marie, einer 90-Jährigen Deutschen wohnen, die vor einigen Jahren nach Tansania gezogen ist.

Hier in Makambako lebe ich in einem Priesterhaus, in dem ich ein eigenes Zimmer mit einem Bad habe. In dem Bad befindet sich leider keine Dusche, sodass ich hier mit einem Eimer dusche, was sich am Anfang als sehr schwierig erwiesen hat. Mittlerweile habe ich mich jedoch daran gewöhnt und es ist gar nicht mehr schlimm.
Meine Kleidung wasche ich ebenfalls in einem Eimer, da es keine Waschmaschine gibt. Für diese notwendigen Dinge braucht man allerdings sehr viel mehr Zeit als Zuhause, was manchmal wirklich anstrengend sein kann.
Im Priesterhaus leben außerdem noch einige Hausmädchen, die sich um den Garten, das Kochen usw. kümmern.
Das Essen schmeckt hier sehr lecker, auch wenn es nicht besonders abwechslungsreich ist. Meistens gibt es Reis, Ugali (Maismehl-Brei), Nudeln, Bohnen und „Chinese“ (ähnelt Mangold). Über Kartoffeln freuen Amelie und ich uns daher immer sehr!

In den ersten zwei Wochen haben wir vor allem viel Zeit mit Sofia und Jens verbracht, weil Sofia uns sehr viel hier in Makambako zeigen konnte. Gemeinsam haben wir den Markt besucht, auf dem es frisches Obst, Gemüse, Stoffe und sämtliche andere nützliche Sachen zu kaufen gibt. Das Obst schmeckt hier wirklich hervorragend und ist im Vergleich zu Deutschland sehr viel günstiger.
Als Jens Eltern zu Besuch kamen sind wir gemeinsam mit ihnen und Father Bruno nach Lupingo zum Lake Nyasa/Malawi gefahren. Der Weg dorthin glich eher einer Achterbahnfahrt, da die Straßen äußerst felsig und schlecht befahrbar waren, sodass unser Auto auf halber Strecke streikte. Aufgrund der abgelegenen Lage der Straße mussten wir sehr lange auf Hilfe warten. Die Zeit haben wir uns mit einem Spaziergang durch die wunderschöne Natur und Doppelkopf spielen vertrieben.
Zum Glück hatten wir an dieser Stelle noch Empfang, denn in Lupingo gibt es keinen Handyempfang.
Die Zeit, welche leider viel zu schnell vorbei war, haben wir uns mit einer Bootstour, Schwimmen und Entspannen am Strand vertrieben.
Der See ist wirklich atemberaubend und Amelie und ich freuen uns schon darauf bald nochmal mit Father Bruno dorthin zu fahren.

Für die Entlassfeier der 7.Klasse Anfang September haben wir uns ein Kleid schneidern lassen, das den selben Stoff hatte wie die Kleidung der anderen Lehrer.
Bei der Entlassfeier fand ein Gottesdienst statt, es wurde getanzt, es gab einige Vorführungen von den Kindern und außerdem wurde ein großes Essen für alle Anwesenden vorbereitet. An diesem Tag haben wir sehr viel erlebt und nette Bekanntschaften gemacht.

Da die Schule nach der Entlassfeier für zwei Wochen geschlossen wurde und auch die Internats- und Waisenkinder die Schule verließen, haben Amelie und ich unsere erste Reise angetreten.
Unser erster Stopp war Iringa, eine wunderschöne Stadt ca. 4-5 Stunden von Makambako entfernt. Wir haben dort das „Isimila Stone Age“, den „Gangilonga Rock“ und die „Igeleke Rock Paintings“ mit Hilfe eines sehr freundlichen Guides erkundet. Außerdem wohnen in Iringa viele andere deutsche Freiwillige, die wir dort kennenlernen konnten. Mit ihnen waren wir in einem tollen Restaurant, dem „Neema Crafts Café“, in dem wir europäische Gerichte genießen und ebenfalls ein tolles Projekt unterstützen konnten, da dort Taubstumme arbeiten.
Nach 3 Tagen ging es dann weiter nach Dodoma, Tansanias Hauptstadt. Die Stadt ist an sich sehr schön, aber es gibt nicht viel zu sehen.
Im Gegensatz dazu ist Arusha (mit dem Reisebus ca. 17 Stunden von Makambako entfernt) eine riesige Stadt, die vor allem für Touristen attraktiv ist, da es viele Nationalparks in der Umgebung gibt. Wir haben jedoch keine Safari gemacht, sondern den „Meserani Snake Park“, die „Kikuletwa Hotsprings“, den Massai-Markt und einen Wasserfall besucht. Auch in Arusha haben wir viele nette Leute aus aller Welt in unserem Hostel kennengelernt.
Unser letzter Stopp war Moshi, eine etwas kleinere Stadt in der Nähe von Arusha, in der eine tolle Atmosphäre herrscht. Es gibt dort viele Cafés und einen idyllischen alten Bahnhof, den wir besucht haben.
Insgesamt hatten wir gut zwei wunderbare Wochen, in denen wir tolle Erfahrungen und liebe Bekanntschaften gemacht haben.

 

Bis jetzt hatten wir schon eine erlebnisreiche Zeit, jedoch hoffen wir auch, dass die Arbeit für uns bald richtig losgeht, weil es manchmal sehr anstrengend sein kann, wenn man nur zusehen und nichts wirklich selbst tun kann.
Dieser Wunsch sollte sich allerdings laut den Lehrern in der nächsten Zeit erfüllen, wenn wir immer mehr Aufgaben übernehmen, was uns zuversichtlich sein lässt!

Bis bald, Melina

 

 

 

    Comment (1)

  1. Brigitta Vosshans

    Liebe Melina, liebe Amelie,

    wie schön, dass Ihr so herzlich in Tansania empfangen wurdet. Ich finde es unglaublich, dass Ihr beide diese Reise als Freiwillige auf Euch genommen habt und nun vor Ort in Tansania seid. Es ist ein so anderes Leben dort als hier und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es manches Mal eine echte Herausforderung sein wird. Doch sicherlich werden Euch diese Erfahrungen, die Ihr dort machen werdet, die Begegnungen mit den dort lebenden Menschen, unvergessliche Momente bescheren und in Eurem weiteren Leben von ungeheurem Wert sein.
    Ich bin schon jetzt ganz gespannt auf Eure nächsten Erzählungen.
    Ganz, ganz liebe Grüße aus Deutschland und alles Liebe für Euch,

    Brigitta

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