Erste Abschiede, erste Wiedersehen
Hallo zusammen,
ich habe lange nachgedacht, ob ich über dieses eher persöhnliche Thema einen Blogeintrag schreiben soll oder nicht. Letztendlich habe ich mich aber dazu entschieden in diesem Jahr nicht nur über die schönen Momente, sondern auch über die im Seminar bezeichneten ,,Schwarzbrotphasen“, also den etwas schwierigeren Phasen, zu berichten.
Mit dem Thema Abschied und Wiedersehen wird sich früher oder später jeder von uns Freiwilligen beschäftigen (müssen). Ich für meinen Teil erlebte, mehr oder weniger freiwillig, einen Vorgeschmack auf dieses unumgehbare Ereignis.
Der unfreiwillige Teil begann bereits während des Weltjugendtages, als Johannes und ich über mehrere Ecken mitbekamen, dass Luis, den Anwärter auf den Titel als Fray, Chapala für ein Jahr in Richtung Guatemala verlässt. Da Luis und ich uns wirklich gut verstanden haben und er vorallem meine ersten Wochen hier um einiges erleichtert hat, traf mich diese Nachricht wie erwartet hart. Während des Weltjugendtages schaffte ich es zum Glück dieses Gefühl weitesgehend zu unterdrücken. Nach dem Jugendtag wurde es allerdings nicht unbedingt besser. Nur wenige Tage später wurde bekannt, dass neben Luis auch Elvin, Roberto (einer der Frays) und zwei weitere Hermanas das Land verlassen werden. Vorallem bei Elvin, den ich hier seit meinem ersten Tag mehr und mehr in mein Herz geschlossen habe, viel mir der Abschied äußert schwer, da er bis zu diesem Zeitpunkt unser einziger wirklicher einheimischer Kontakt jehenseits von Chapala war uhd es mir bei ihm außerordentlich leicht fiel mich ihm anzuvertrauen. Aber auch der stehts gut gelaunte Roberto und die liebevollen Hermanas fehlen mir mehr als ich anfangs gedacht hätte.
Der freiwillge Teil dieses Vorgeschmacks in diesem Blog war mein erste Besuch aus Deutschland, denn mein bester Freund kam mich für eine Woche besuchen. Es machte mir viel Spaß ihm das Gelände meiner Arbeitsstelle zu zeigen, auch wenn es für mich etwas schräg war ihn dort sitzen zu sehen von wo ich ihn immer vom anderen Ende der Welt aus angerufen habe. Auch der Urlaub im mir bereits bekannten Bocas del Toro hat mir außerordentlich gut gefallen. Dabei merkte ich, dass mir das Quatschen über alte Zeiten mehr gefehlt hat, als ich dachte. Nachdem mein Besuch dann wieder zurückgeflogen ist, spürte ich die Nachteile die so ein Besuch mit sich bringt. Die Vorfreude auch wieder nach Deutschland zurückzukehren wurde von Tag zu Tag größer. Immer öfter redete ich mir ein, dass es ,,nur noch“ weniger als 5 Monate sind, wobei denkt man etwas mehr darüber nach stellt man fest, dass 5 Monate immernoch etwas mehr als ein drittel Jahr sind. Auch wenn die Zeit hier bisher wie im Flug vergangen ist, was wohl daran liegt, dass ich mein Projekt und Arbeitsstelle sehr schätze und liebe, merke ich doch, dass ich mich in den letzten Wochen immer weiter zurückgezogen habe und mir die Rückkehr in den Arbeitsalltag schwerer fällt. Ich würde nie sagen ich bereue den Besuch aus Deutschland, allerdings verbergen sich dahinter doch mehr Nachteile als ich voher gedacht hätte.
Dieser etwas kürze Blogeintrag ist im Endeffekt eher eine kleine Ego-Nummer um mir ein wenig den Frust von der Seele zu schreiben. Ich hoffe dieser Eintrag über ein bisher unangesprochenes Thema hat euch und Sie in irgendeiner Form doch unterhalten und/oder informiert. Mit diesem Blog möchte ich außerdem sagen, dass so ein einjähriger Freiwilligendienst nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern vermutlich, früher oder später, jeder von uns so eine ,,Schwarzbrotphase“ durchleben wird. Da Phasen jedoch temporär sind bin ich zuversichtlich, dass mein nächster Blogeintrag wieder ein positiveres Thema/Erlebnis behandeln wird. Bis dahin,
¡Chao pescao!
Niklas