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13

Sep

„Bienvenidos al Paraíso“ !

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Als ich geschafft durch die 22stündige Anreise endlich ankam, war dies morgens das erste was ich zu Gesicht bekam. Ein selbstgemaltes Wandbild von ehemaligen Freiwilligen mit genau diesem Satz „Willkommen im Paradies“. Und ja ich muss sagen bis jetzt bin ich sehr zuversichtlich, dass ich dieser Aussage bald zustimmen kann! Danach folgte gleich die erste Begegnung mit der weiteren Freiwilligen des Hogars , die auch erst paar Tage vor mir ankam aber nur für 3 Monate hier arbeiten wird. Die liebe Kathi zeigte mir danach netterweise  das Hogar und so konnte ich die ersten Kinder und das Personal begrüßen . Die Allerkleinsten kamen sogar schon Larissa rufend in meine Arme gerannt welches für mich die schönste Willkommensgeste war, die ich hätte bekommen können. Am nächsten Tag nahm uns der Direktor des Hogars Gerasímo mit in die Stadt und zeigte uns wie wir mit dem Bus dort hinkommen. Das Bus System ist hier nämlich völlig anders ,denn hier gibt es keine bestimmen Zeiten, sondern man muss einfach an der Straße seinen Arm ausstrecken wenn die passende Buslinie vorbeifährt (Meiner Meinung nach viel besser als das Bus System in Deutschland ;p) Danach zeigte er uns den berühmtesten Platz der Stadt namens Plaza 24 de Septiembre, der durch eine sehr schöne Kirche, vielen Bänken und Palmen eine tolle Atmosphäre herbeiruft und deshalb dort immer viel los ist. Dazu hat er uns noch zu einem Eis und einem traditionellen Hauptgericht  namens Tamales eingeladen. Dies wurde nicht nur in Maisblättern umhüllt serviert , sondern bestand auch aus Maismehl. Wer mich gut kennt, weiß das  Mais zu meinen Lieblings Nahrungsmitteln gehört und da es hier in Santa Cruz dutzend  verschiedene Mais Sorten gibt und deshalb Mais mindestens in einer Mahlzeit am Tag auftaucht, wurde mir schnell klar das Santa Cruz genau meine Stadt ist :)!

 

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Die nächsten Tage habe ich viel mit den kleineren Kindern verbracht, um sie  besser kennen zu lernen und langsam damit anzufangen die Namen zu lernen was nicht unbedingt einfach ist bei den ganzen Doppelnamen. So lieb und anhänglich die kleinen auch sind, darf man nicht vergessen das zum Beispiel in der Gruppe 25 Kinder Tag ein Tag aus aufeinander sitzen und es natürlich oft zu kleinen Streitigkeiten kommt was völlig klar ist bei durchgehend tobenden Jungs. Und obwohl ich auch noch nicht ganz  Spanisch beherrsche und sehr oft die Kinder nicht ganz verstehe , da es hier in Santa Cruz üblich ist das „S“ zu schlucken sind die Kinder sehr geduldig und zeigen dann lieber ihre Interesse an englischen oder sogar deutschen Wörtern. Was jedoch dafür reibungslos verläuft ist die  gemeinsame Sportzeit in der wenige Wörter reichen und ich dafür umso mehr Spaß mit den Kleinen hab egal ob es während des Toben auf dem Spielplatz ist oder bei einer Partie Fußball. Zudem war ich  echt überrascht , wie gut die Jungs sind und auch wenn ich in Deutschland gern Fußball gespielt habe konnte der eine oder andere mich schnell ausschalten was bestimmt auch daran liegt, das sie wirklich jeden Nachmittag mindestens zwei Stunden spielen.:)

 

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Ausnahmsweise mal den Ball gegen Rodrigo erkämpft !:)

 

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ja, es hat bestimmt 5 Minuten gedauert bis ich wieder runtergelassen wurde aber Hauptsache sie hatten ihren Spaß 😉

 

 

Zurück zu meinen Spanisch Kenntnissen- Zwar hatte ich in der Schule Spanisch für 3 Jahre, jedoch ist es nochmal was ganz anderes wenn man sich hier über viele unterschiedliche Themen unterhält und so schnell auf ein anderes wechseln muss. Dafür habe ich aber zum Glück einen Spanisch Kurs den ich drei Tage nach meinen Ankommen begonnen habe. Zurzeit habe ich diesen drei Mal die Woche und das schöne ist das dieser genau am Plaza 24 de Septiembre liegt und ich mich  gerne danach dort nochmal hinsetze um ein gutes Buch zu lesen  oder einfach um die Atmosphäre zu genießen.

Nach paar Tagen der Eingewöhnung habe ich auch endlich einen Tagesplan erhalten an welchen ich mich orientieren kann aber anfangs noch nicht genauso durchführen muss. Dies ist am Anfang auch sehr schön, denn bei den ganzen neuen Eindrücken ist es wirklich gut wenn man sich zwischen durch kurz eine Pause gönnen kann. Was jedoch schon fest steht ist dass ich den Jungs bei Hausaufgaben helfe , falls Zeit bleibt in der Küche oder Wäscherei helfe und im Moment die Akten der Kinder lese,  damit ich reflektieren kann warum sich ein Kind in unterschiedlichen Situationen genauso verhält. Dabei musste ich schon sehr viel erschreckendes lesen und es hat mich jedes Mal erschüttert wie viel die Kleinen doch in ihrem Alter erlebt haben und doch trotzdem hier im Heim etwas Freude verspüren können. Zudem habe ich angefangen den Jungs im Hogar 2 Englisch-Unterricht zu geben.

Für die erste Stunde war das Lernen von englischen Tiernamen auf dem Stundenplan , aber  nicht umsonst denn paar Tage später war ein Ausflug in den Zoo geplant und dafür war es natürlich eine tolle Chance! Die Jungs hatten viel Spaß dabei und nicht nur sie haben etwas Neues gelernt,sondern gleichzeitig haben sie mir die Tiere in Spanisch beigebracht. Und auch hier war zwar das Verständigen manchmal schwierig aber mal wieder hatten sie viel Geduld mit mir was ich sehr geschätzt habe.

Am Samstag ging es dann los in den Zoo!

Zusammen mit dem Erzieher besorgten Kathi und ich Hot Dogs und Äpfel für die Kinder und nachdem wir alles verzehrt hatten konnten wir endlich rein gehen. Die Kinder hatten sehr viel Spaß und auch wenn es nur ein kleiner Zoo war konnten wir sehr viele neue Tiere entdecken! Zudem hat es mir viel Spaß bereitet die Kinder abzufragen wie doch das Tier jetzt in Englisch heißt und die Kinder es dann laut los schrien wenn auch manchmal noch falsch ausgesprochen 😀 Doch wenn es am Ende  nicht ganz die Tiere waren die wir gelernt hatten fand ich den Ausflug sehr schön und dazu auch toll mal die etwas größeren Kinder kennen zu lernen.

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Nachdem die Kinder oft genug danach gefragt haben, ob wir zusammen was kochen können, da die ehemalige Freiwillige Judit ( auch vom Bistum ) mit den Jungs einen Kochkurs startete, dachten wir wieso nicht ?! Deshalb schnappten wir uns paar  Jungs von Judits Kochkurs und backten zusammen Waffeln mit ihnen. Obwohl es etwas turbulent zu ging wurden es letztendlich super leckere Waffeln und wir hatte einen sehr schönen Abend .

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Alles in allem habe ich schon so viel erlebt in den letzten drei Wochen, doch was ich sofort mitnehme  und dies werde ich ganz sicher auch noch in den nächsten 11 Monaten ,dass man den Kindern wirklich nicht viel bieten muss, sondern sie es einfach genießen wenn eine Person sich mit ihnen beschäftigt ,ihnen zuhört oder einfach für sie da ist und das tolle ist daran das deren Lächeln im Gegenzug uns Freiwilligen genauso viel zurück gibt und ich gar nicht beschreiben kann wie viel Freude mir die Jungs bereiten und wie schnell sie mir schon ans Herz gewachsen sind und dies nur nach nur drei Wochen!

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