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26

Dez

Weihnachtszeit

¡Hola!

Jetzt ist schon fast Mitte Dezember und wie ich meine Heimat kenne, ist bestimmt bereits Weihnachtsstimmung ausgebrochen.  Die Nächte werden länger, es ist kalt und nass, Menschenmassen schlendern über Weihnachtsmärkte, Geschenkideen werden gesucht, Plätzchen gebacken (und ganz viel gegessen) und natürlich wird jeden Tag ein Türchen geöffnet. Ob der günstige Schokikalender von Aldi, die edelere Variante von Lindt oder doch für die Kleinen unter uns Spielzeug. Hauptsache jeden Tag ein Türchen, das die Zeit bis Weihnachten verkürzt.

Von Weihnachtsstimmung kann man hier eher nicht wirklich reden. Mir zumindest geht es so. Es ist langsam echt warm mit um die 26°C am Tag und trotz dem von Zuhaus geschickten Schokikalender, dem selbstgebackenen Christstollen, Spekulatius, Lichterketten, Baumbehang usw., bin ich kaum in Weihnachtsfieber. Es fehlen die Weihnachtstraditionen, das Wetter, der Gemütlichkeitsfaktor und natürlich die Familie. Täglich einen Weihnachtsfilm nach der Arbeit schauen oder durchgehend Weihnachtsmusik hören hilft nicht so wirklich, aber so ist das nur mal.

Dieses Mal wird alles etwas anders und das ist okey so. Ich werde ja voraussichtlich den Rest meines Lebens ein Weihnachten wie immer haben, daher bin ich mal gespannt auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Weihnachtsfest.

In der Vorweihnachtszeit gibt es schon deutlich spürbare Unterschiede, mal abgesehen von den anderen klimatischen Verhältnissen. Die Tradition mit dem Adventskalender gibt es hier nicht, genauso wenig wie das vorweihnachtliche Keksebacken mit der Familie. Aber weder auf das eine, noch auf das andere habe ich verzichten können. Adventskalender wurde von Zuhaus geschickt (mit einem weiteren für meine Gastfamilie) und Kekse haben wir bereits zweimal gebacken zur Freude aller Fanilienmitglieder. Obwohl Spritzgebäck ohne Maschiene, sondern mit Ausstechförmchen, natürlich nicht das selbe ist. Zudem gibt es bei mir in der Gastfamilie auch keinen Adventskranz auf dem Essenstisch, bei dem jeden Advent eine neue Kerze angezündet wird. Gemütliche Abende mit der Familie bei Weihnachtsmusik und Punch oder Glühwein hab ich ebenfalls noch nicht erlebt. Aber das kann auch an der Jahreszeit liegen. Da essen wir lieber Eis in letzter Zeit, als warme Getränke zu uns zu nehmen. Abgesehen von einer warmen Tasse Kakao, die auch hier jetzt im Dezember getrunken wird.

Im Hogar haben wir uns die Weihnachtszeit etwas ,,deutscher“ gestaltet. Ein kleiner Plastikweihnachtsbaum haben wir Anfang Dezember gemeinsam aufgestellt und geschmückt, ein Adventskranz mit 4 Kerzen steht bereit und wartet jeden Tag angezündet zu werden, es wurden Weihnachtsbäume und Schneeflocken aus Papier gebastelt und sogar einen selbstgemachten Adventskalender haben wir den Kindern zusammengestellt als Überraschung. Jeden Tag darf ein Kind aus dem turno mañana und eines aus dem turno tarde sein kleines Geschenk abschneiden und öffnen, nachdem bei Kerzenschein ein Teil von einer kleinen Weihnachtsgeschichte vorgelesen wurde. Das ist immer total gemütlich und tatsächlich dabei ab und zu ein klein wenig Weihnachtsgefühle hoch.

Für Nikolaus haben wir uns auch etwas Schönes ausgedacht. Eigentlich existiert der Nikolaus hier nicht, sodass der 6. Dezember ein Tag wie jeder andere für die Kinder hier in Peru ist. Aber die Kinder aus dem Hogar haben Glück, denn dadurch, dass wir Freiwilligen aus Deutschland kommen, kommt der Nikolaus auch zu ihnen in den Hogar. Also haben wir jedem Kind einen weißen Socken gekauft, ihn individuell mit Farben bemalen lassen und im Hogar alle nebeneinander an eine Schnur gehängt. Total schöner Anblick…

Befüllt haben wir die Socken traditionell mit Nüssen, einer Mandarine, einem kleinen Schokonikolaus, einer Gummibärchentüte und einem Bleistift. Die Kinder haben sich echt total gefreut, aber einige zweifelten die Existenz vom Nikolaus an, sodass wir ein wenig diskutieren mussten.? Insgesamt war es jedoch eine wirklich gelungene Aktion, die den Kinder auch  Spaß gemacht hat. Übermorgen werden wir mit den Kindern dann noch Kekse gebacken und verziehren. Ein wenig Traditionen weiter geben bzw fortführen, denn mit den Ehemaligen haben sie das auch gemacht, glaube ich.

Jeedenfalls fehlen jetzt nur noch ein paar Arbeitstage, bevor die langen Sommerferien hier beginnen und wir einfach knapp 3 Monate frei haben. Es ist total verrückt wie schnell die letzten 4 Monate vorbeigeflogen sind. Wirklich, ich kann das kaum realisieren möchte gar nicht daran denken, wie wenig uns noch hier bleibt. Am Anfang klag ein Jahr irgendwie so lang, aber ist man dann hier, vergeht alles wie im Flug und man bekommt es gar nicht so recht mit. Das Zeitgefühl ist total verrückt…

Aber daran möchte ich eigentlich noch nicht denken, immerhin bleibt uns noch mehr als die Hälfte und da wir uns jetzt schon richtig eingelebt haben, unser Spanisch immer besser wird und wir eine Freundesgruppe haben mit der wir viel unternehmen, wird die verbleibendende Zeit bestimmt hammer…

Zwischendurch berichte ich natürlich weiterhin, was so abgeht!

Saludos.  Doro

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