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Jul

Was alles passiert ist – Neues aus Chapala

Die Uhr tickt – Vorschau und Rückblick

Seit meinem letztem Beitrag wahrscheinlich schon zu viel Zeit vergangen, aber dafür gibt es jetzt umso mehr zu berichten. Als ich das letzte Mal einen Bericht verfasste befand ich mich in einer komplett anderen Situation: Es war die Andventszeit angebrochen, ich hatte den Blick einamal nach vorne, also auf die kommende Reisezeit mit meinen Mitfreiwilligen gerichtet und ein Mal nach hinten geschaut, dabei alles reflektiert was bis dahin geschehen war. So ähnlich möchte ich dies auch jetzt tun, obwohl meine Situation eine ganz andere ist als sie es beim letzten Mal war.


Ende Dezember bis Anfang Februar – Auf Reisen Eindrücke sammeln

Die Reisezeit war für mich eine wunderschöne Zeit in der ich sehr viele Eindrücke und Erfahrungen über andere Länder sammeln durfte. Zusammen mit Vinzenz, der seinen Frewilligendienst momentan in Nicaragua absolviert, verbrachte ich einige Zeit in Costa Rica und Nicaragua. Besonders interessant fand ich, dass er mir seine Einsatzstelle zeigte und ich dadurch auch einen Einblick in seine Tätigkeiten gewinnen konnte. Vor dem Zwischenseminar was wir in Peru wahrnehmen mussten trafen wir und mit unseren Mitfreiwilligen aus Ecuador, Peru und Bolivien in Lima/Peru. Gemeinsam verbrachten wir eine sehr besondere Woche in Cusco (eine Stadt im Süden Perus), in der wir auch die Möglichkeit hatten den Machu Picchu zu besichtigen. Es war sehr speziell sich mit anderen Freiwilligen über jeweilige Projekte und Gedanken auszutauschen. Nach dem 10-tägigem Seminar in Lima war die Zeit auch fast wieder vorbei und es ging wieder zurück nach Panama. Es war einerseits eine unvergessliche Zeit, die ich mir nicht hätte besser vorstellen können und noch viel länger hätte sein können, aber andererseits war ich schon sehr gespannt darauf in meine Einsatzstelle zurück zu kommen. Ich ging also mit einem lachendem und einem weinendem Auge zurück nach Panama.

Am "Rainbow Moutain" auf 5000 m:

Am „Rainbow Moutain“ auf 5000 m

Angekommen in Panama habe ich mich sehr gefreut alle Leute vor Ort wieder zu sehen und mich mit ihnen auszutauschen. Es ist sehr schön gewesen nach Chapala zurück zu kommen und fast jeden wieder zu erkennen. Besonders hat es mich gefreut alle Jungs wieder zu sehen und mit ihnen die üblichen Späße zu machen. Es war ein Gefühl, als würde man nach Hause kommen, was mir sehr gut gefallen hat.

Neue Aufgabe in Chapala

Seit meiner Rückkehr unterstütze ich die Englischlehrerin der Schule in ihrem Unterricht. Das hat sich eher zufällig ergeben, weil ich eigentlich nicht direkt auf eine einzelne Aufgabe fokussiert war. An sich hatte ich schon Interesse daran, in der Schule zu arbeiten und zu schauen, wie ich mit der Aufgabe Wissen zu vermitteln umgehe. Die Situation hat sich so ergeben, persönlich bin ich darüber auch sehr glücklich, da ich das Gefühl habe, gebraucht und geschätzt zu werden. Zusammen mit der Englischlehrerin harmoniere ich auch sehr gut und ich sehe meine Aufgabe hauptsächlich darin, schwächeren Schülern unter die Arme zu greifen und sicherzustellen, dass niemand Inhalte nicht versteht. In dem gegebenen Arbeitsklima in den Klassen wird dies jedoch nicht selten zu einer Herausforderung, da es oft unruhig ist und die Klassenräume doch schon ziemlich klein sind. Ich möchte mich aber nicht beschweren, weil es mir auch sehr viel Spaß macht. Außerdem wäre es ja ohne jegliche Herausforderung auch langweilig. 😉 Diese Aufgabe streckt sich manchmal auch über den ganzen Tag, weil ich abends in den Sektionen mit den Jungs auch häufiger noch an Hausaufgaben oder Testvorbereitungen sitze.

Zusätzlich hatte ich das Angebot eines Englischkurses für interessierte Schüler gemacht. Aufgrund des vollen Terminplans war dies jedoch nur in der abendlichen Freizeitstunde der Schüler möglich. Am Anfang lief auch alles sehr gut, ich habe selbst angefertigte „Arbeitsblätter“ erstellt, die eher darauf abzielten die Sprache spielerisch zu erlernen. Inhalte davon waren meist Sachen wie Kreuzworträtsel oder ähnliches. Jedoch ließ das Interesse aufgrund der Uhrzeit nach und wird zum Ende dieses Quartals leider eingestellt werden müssen. Einerseits war ich über das sinkende Interesse schon enttäuscht, jedoch konnte ich es keinem wirklich übel nehmen, da die Schüler täglich nur eine Stunde zur freien Gestaltung haben und dann vielleicht lieber Musik hören, Fern sehen oder Tischtennis spielen wollen.

Besuch von Papa

Ein Highlight war für mich auch der zweiwöchige Besuch meines Vaters über Ostern hier in Panama. Mich hat es unheimlich gefreut zumindest ihn nach ungefähr acht Monaten wiederzusehen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihm die Schule, die Menschen die mich umgeben und das Land ein wenig näher zu bringen. Ich glaube ihn hat es zumindest in einigen Phasen beeindruckt, wie anders Panama im Vergleich zu Deutschland, insbesondere die Sprachbarriere hat ihn doch ziemlich überrascht. Manchmal haben mir einige Aussagen oder seine Verwunderung über einige Dinge ein schmunzeln entlockt, da für mich vieles „normaler“ war als für ihn, beispielsweise die laute Musik in den Bussen. Er hat es, meinem Gefühl nach, genossen hier zu sein und hat viele Eindrücke und Gedanken nach Deutschland mitgenommen. Mir war es wichtig, dass er ein wenig das Land von der richtigen Seite kennenlernt, was meiner Meinung nach unter andrem bei einem Mittagessen mit der Familie meiner Spanischlehrerin passiert ist, als er sehen konnte wie eine typische Familie in Panama lebt.

Mit meinem Papa nach dem Mittagessen bei meiner Spanischlehrerin

Mit meinem Papa nach dem     Mittagessen bei meiner Spanischlehrerin

Schulolympiade – Grosses Fest im Mai

Als weiteres Highlight würde ich für mich die Schulolympiade aufzählen. Dieses Event findet einmal pro Jahr statt und dauert sechs Tage. Dabei werden alle Schüler und jeder einzelne Mitarbeiter in Chapala in eine der vier Delegationen eingeteilt, die sich in verschiedenen sportlichen Auseinandersetzungen messen. Das diesjährigen Delegationen trugen Ländernamen, in dem der Orden der Amigonianer (der Orden, der die Schirmherrschaft über die Schule hat) soziale Einrichtungen hat. Ich war in der Delegation Kolumbien, die Mannschaften Italien, Spanien und Costa Rica galt es zu schlagen. Die Delegationen mit den meisten Punkten in den Wettbewerben und die Mannschaft mit der besten Unterstützung darf als Preis für einen Tag an den Strand fahren. Dadurch gewann diese Olymiade noch an Ernsthaftigkeit und jede Mannschaft bemühte sich zur Eröffnung ein besonderes Programm mit landestypische Tänzen und anderen kulturellen Dingen zu präsentieren. So gerne ich auch mitgespielt hätte sind die Wettbewerbe ausschließlich für die Schüler, deswegen habe ich mein Bestes gegeben, meine Delegationen anzufeuern. Über die Veranstaltungstage wurde in den unterschiedlichsten Disziplinen gekämpft: von Mannschaftssport wie Fußball,Volleyball, Futsal und Baseball bis hin zu Einzelsportarten wie Tischtennis, verschiedenen Leichtathletikdisziplinen und Schwimmwettkämpfen war alles dabei. Es war ein sehr spannender Wettkampf und obwohl meine Delegationen leider nicht gewinnen konnte war es für mich eine unvergessliche Woche mit sehr vielen wunderbaren Erinnerungen.

Eroeffnungszeremonie mit allen Teams

Eröffnungszeremonie mit allen Teams

Regenwasserprojekt in Chapala – Schon vieles geschafft, aber noch nicht alles

Bereits kurz nach meiner Ankunft ist mir aufgefallen, dass es nur sehr unregelmäβig Wasser in den Sanitäranlagen gibt und dadurch nicht immer Duschen, Toiletten und andere Wasserzugänge benutzt werden können. Dies Phänomen tritt auch an sehr regenreichen Tagen auf und manchmal habe die Jungs sich drauβen im Regen geduscht haben. Schon im vergangenen Jahr habe ich mit Padre Ramón, der die anminstrativen Angelegenheiten der Schule verantwortet, überlegt wie man diese Problem beheben kann. Zusammen entwickelten eine Ablaufkette, bei der Regenwasser mithilfe von Regenrinnen aufgefangen werden kann, gefiltert, gelagert und in die Sektionen gepumpt werden kann, damit sich niemand mehr im Regen duschen muss. Dieses Projekt war unter dem Strich sehr kostenaufwendig, vorallem weil es der Schule langfristig helfen soll. Aufgrund der groβartigen Unterstützung der Abteilung fuer Weltkirche und Mission aus dem Bistum Essen kann dieses nachhaltige Projekt glücklicherweise umgesetzt werden.

Wo stehen wir momentan beim Projekt?

Vieles ist schon geschafft worden, aber einiges fehlt noch, was auch mit der momentan problematischen Wettersituation zusammenhängt. Die Regenfälle in den letzten Wochen tragen auch dazu bei, dass die Arbeiten nicht so konsequent absolviert werden können, wie geplant. Jedoch ist das Projekt schpon sehr weit, die Regenrinnen die in der Schweiβerei der Schule hergestellt worden sind, wurden schon auf den Dächern eingestzt.

Bei den Arbeiten auf dem Dach

Bei den Arbeiten auf dem Dach

 

Einsetzen der Regenrinnen auf den Daechern

Einsetzen der Regenrinnen auf den Dächern

Der unterirdische Tank, in dem das Wasser zwischengelagert werden soll wurde auch schon gereingt und von innen beschichtet, damit das Wasser nicht nach auβen entweicht und der Tank so besser abgedichtet ist, Auβerdem wurde der Boden mit einer neuen Betonschicht überzogen, damit eine gleichmäβige Bodenschicht vorhanden ist. Der ganze Tank fasst circa 10 000 L.

Die Jungs beim Reinigen des Tankes

Die Jungs beim Reinigen des Tankes

 

Per Betonmischer wird alles in den Tank geleitet, dort haben zwei Jungs den Boden geglattet

Per Betonmischer wird alles in den Tank geleitet,        dort haben zwei Jungs den Boden geglättet

Jetzt fehlt nur noch die Einsetzung der Pumpe und des Filters, die Leitungsrohre werden momentan von den Auszubildenden der Konstrukteurswerkstatt verlegt.

Abschlieβend wollte ich mich im Namen von ganz Chapala ganz herzlich bei allen Leuten in Deutschland bedanken, die uns eine Verwirklichung eines solchen Projektes ermöglicht haben! Das ist in keinster Art und Weise selbstverständlich und es wird sehr wertgeschätzt!

Noch 6 Wochen – Was steht noch an?

Wenn ich auf das Datum schaue bin ich immernoch sehr ueberrascht, da mir nur noch sechs Wochen in Chapala bleiben. Erste Gedanken an den Abschied sind mehr als normal, aber ich versuche das auszublenden und jede Sekunde mit den Menschen zu genieβen, die das Jahr für mich zu einem unvergesslichem Erlebnis gemacht haben. Natürlich freue ich, dass wir das Projekt bald erfolgreich beenden zu können und der Englischlehrerin weiter in der Schule helfen zu können.

EVC 13

Aber das Wichtigste für mich sind die Begnungen und Gespräche, die ich mit den Jungs und Padres führen kann.

Danke, dass Sie sich Zeit für meinen Text genommen haben!

¡Saludos de Panamá!

Christopher 🙂

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