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19

Okt

Vacaciones en Taboga

Buenos dias a todos. Ich melde mich nun auch mal wieder, da hier in Panama wieder was aufregendes passiert ist.

In der vergangenen Woche habe ich die Werkstatt in der Escuela Vocacional de Chapala gewechselt: Ich arbeite nun in der Autowerkstatt mit. Die Arbeit dort verlief in der ersten Woche jedoch anders als gedacht. Da in wenigen Monaten der Weltjugendtag in Panama statt findet und auch die Schule einige Besucher aufnehmen wird, war es anscheinend wichtiger die Fassaden der Hauptgebäude zu putzen als an Motoren rumzuschrauben. Ehe ich mich also versah hatte ich einen Klettergurt an und wurde, ausgestattet mit einem Besen, einem Eimer und Putzmittel, aufs Dach des Priesterhauses geschickt um anzufangen zu putzen – in prallem Sonnenschein. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, war die Arbeit unglaublich anstrengend und kräftezehrend, weswegen vorallem ich mich nach ein paar Tagen Urlaub sehnte. Da es Johannes genauso erging haben wir uns am Donnerstag Vormittag zusammengesetzt und für Freitag bis Sonntag ein Hotelzimmer auf der Pazifikinsel Taboga (eine Bootsstunde von Panama City entfernt) reserviert. Wir hatten zwar gelesen, dass man auf der Insel auch Wanderungen unternehmen konnte stand für uns ganz klar ein paar entspannende Stunden am Strand im Vordergrund, da auch unsere vorherigen Wochenende mit ordentlich Action vollgestopft waren, wie z.B. unser Ausflug nach Colon.

Am Donnerstag Abend haben wir also voller Enthusiasmus unsere Reiserucksäcke gepackt und sind dann am Freitag nach dem Frühstück losgefahren. Am Hafen angekommen wollten wir uns dann die Tickets für die Überfahrt nach Taboga am Ticketschalter kaufen, bis wir dann gesagt bekamen, dass diese Fähre im Moment am Freitag nie fahren würde. Wir bekamen zwar außerdem noch die Information, dass es irgendwo noch eine Fähre nach Taboga geben soll, jedoch malten Johannes und ich schon aus, dass wir im Endeffekt ein Wassertaxi oder ähnliches nehmen müssten, von dem wir dann, wie in Colon, über den Tisch gezogen werden würden. Nachdem wir uns dann durch gefühlt jeden Hafenmitarbeiter durchgefragt haben, fanden wir doch tatsächlich eine zweite Fähre nach Taboga die zwar 5 Dollar teurer war, uns dafür jedoch vor einem Reinfall bewahrte.

Auf der Fähre dann die nächte Überraschung: strömender Regen und hohe Wellen. Die einstündige Fahrt fühlte sich deshalb an wie eine Achterbahnfahrt, wobei ich nach einer Achterbahnfahrt noch nie Dankbar war mein Frühstück nicht an den Boden, bzw. das Meer übergeben zuhaben.

Die Insel empfing uns ebenfalls mit Regen, so waren wir froh, dass unser Hotel nur wenige Meter vom Wasser entfernt lag. Nach all diesen Überraschungen waren wir froh, dass das Hotel genau so aussah wie im Internet und es absolut nichts auszusetzten gab. Vorallem der Meerblick machte was her. Bei gutem Wetter soll man sogar die Skyline von Panama sehen können, was wir wegen der grauen Regenwolken natürlich nicht konnten. Dennoch waren wir vom Hotel positiv überrascht und genossen den Ausblick bis der Regen aufhörte und wir unseren Stadtrundgang beginnen konnten.

Der größte Teil Tabogas ist Militärschutzgebiet, weshalb ein Stadtrundgang auch nicht zwingend mehr als 10-15 Minuten dauert. Wir sahen einige Hotels, die wir auch im Internet gesehen hatten, die allerdings in Realität ganz anders aussahen, viele Restaurantes und auf dem Stadtplatz, der gleichzeitig auch ein Basketballplatz war, stand eine Kirche, welche laut Gerüchten bereits 1550 gebaut wurde und damit die zweit älteste Kirche in der westlichen Hemisphäre wäre. Da es für das genau Baujahr aber keine festen Beweise gibt bleiben es wohl Gerüchte. Was aber feststeht ist, ist dass man von dem Kirchturm aus eine weitere schöne Aussicht über die Stadt hat. Den Kirchturm durften wir auf Grund der sehr freudlichen Verwalterin der Kirche betreten. Das ,,Treppenhaus“ des Kirchturms wurde jedoch für Panamaer entworfen, die im Schnitt etwas kleiner sind als wir Deutschen. So konnte ich noch von Glück reden dass ich dann doch noch etwas kleiner bin als Johannes.

Nach dem Stadtrundgang hatten wir beide dann auch schon wieder Hunger, denn in Chapala war zu dieser Zeit auch schon wieder Zeit für Abendessen. Jedoch aßen wir anstatt Hühnchen mit Reis Pizza und Knoblauchbaguette. Nach dem Abendessen ließen wir den Abend in unserem Zimmer bei Sangria und, zur Abwechslung mal, deutscher Musik den Abend ausklingen.

Den Samstag haben wir dann verbracht wie traditionelle Strandurlauber: am Morgen einen Spint für den Tag gemietet, dann mit (natürlich zu wenig) Sonnencreme eingecremt und so viel Zeit im Meer verbracht bis die Hände schrumpelig wurden und zwischendurch ins Hotel gegangen um zu Essen. Im Internet hatte ich vorher noch gelesen, dass man auf Taboga auch schnorcheln gehen kann, weshalb ich auch meine Taucherbrille und die GoPro eingepackt habe. Diese konnte ich jedoch nach 2 Minuten für den Rest des Wochenendes wieder im Rucksack verstauen, da man Unterwasser nicht einmal seine Füße sehen konnte. Wir schlussfolgerten, dass es logischerweise daran liegen muss, dass die Insel direkt am Ausgang des Panamakanals liegt und viele Containerschiffe vor der Insel ankern. Ein Unterwasser-Selfie durfte dennoch nicht fehlen.

Der Sonntag lief dann ähnlich ab, nur dass wir um 12 Uhr ausgecheckt haben, unser Gepäck bis zur Abfahrt der Fähre aber noch im Hotel lagern durften. Am Sonntag haben wir die Sonnencreme dann komplett vergessen, sie war schließlich schon sicher verpackt. Noch vor der Abfahrt mit der Fähre haben wir dann gemerkt, dass wir uns ganz ordentlich verbrannt hatten, obwohl es doch den ganzen Tag bewölkt war – Mama hatte also doch immer Recht!

Nach der dieses Mal ruhigen Fahrt mit der Fähre nahmen wir den üblichen Bus zum üblichen Einkaufszentrum, wo wir beim üblichen Burger King unser Abendessen einnahmen und fuhren von dort aus mit dem üblichen Bus zurück nach Chapala, es hatte ein bisschen was von Nachhause kommen. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich in Deutschland noch nie für einen Sonnenbrand ausgelacht wurde, aber naja – aus Fehlern lernt man. Am Abend fiel ich dann komplett erschöpft in mein Bett. Der angedachte Erholungsurlaub war im Endeffekt doch anstrengender als gedacht…

Hasta Pronto!

Niklas

 

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