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10

Apr

Neues aus Makambako

Auch ich habe schon seit längerem nichts mehr von mir hören lassen. In den letzten Monaten war ich viel unterwegs und hatte viel Arbeit in der Schule.
Seit dem letzten Blogeintrag sind nun 4 Monate vergangen.
Im Dezember waren die großen Ferien und am 23.12.16 machte ich mich auf den Weg nach Dar es Salaam, da meine Familie am Abend dort landete.
Als ich sie dann am Abend in meinen Armen hatte, konnte ich es erst gar nicht glauben, dass sie nun hier in Tansania waren und ich war super glücklich, sie nach 4 Monaten wiederzusehen.Gleich am nächsten Tag ging es mit der Fähre und bei heißen Temperaturen rüber nach Zanzibar, dort haben wir dann die Weihnachtstage bei 30 Grad und Sonne gefeiert. Es kam uns allen überhaupt nicht so vor, als wäre jetzt Weihnachten. Jedoch haben wir die Tage dort genossen und am Strand stand sogar ein Weihnachtsbaum, wenn auch nur aus Plastik.
Nach den 5 Tagen Erholung ging es von Zanzibar mit dem Flieger nach Arusha, das liegt im Norden von Tansania. Von dort aus starteten wir dann einen Tag später auf unsere Safari. Die Safari war echt super und wir haben viele verschiedene Parks und Tiere gesehen. Auch Silvester haben wir in einem Nationalpark verbracht, ohne Feuerwerk und Raklette, dafür haben wir lange zusammengesessen und Spiele gespielt.
Als dann die Safariwoche vorbei war, ging es mit dem Bus wieder zurück nach Dar es Salaam, da für meine Schwester der Flieger nach Hause ging, denn ihre zwei Wochen Schulferien waren nun vorbei.
Leider gingen diese zwei Wochen einfach viel zu schnell um. Mit meinen Eltern ging es nun endlich nach Makambako. So konnte ich ihnen meinen Arbeitsplatz, mein Haus und den Ort näher zeigen. Die ganze Woche sind sie mit mir mitgelaufen, haben im Unterricht hinten drin gesessen und meinen Alltag miterlebt.
Es war ein tolles Gefühl ihnen hier vor Ort alles zeigen zu können.
Mit einem weinenden und einem lachendem Auge habe ich sie dann am Flughafen verabschiedet.
Dann hatte mich auch ziemlich schnell der normale Alltag wieder doch nur für eine Woche, denn dann ging es für mich und Annamarie wieder nach Dar es Salaam. Grund dafür war ein Treffen mit einer Exkursionsgruppe aus dem Bistum Essen. Gemeinsam mit ihnen ging es dann nach Zanzibar wo wir das Wochenende verbrachten und verschieden Begegnungen mit den Menschen hatten. Auch ein Besuch des katholischen Priester stand auf dem Programm. Wir sprachen mit ihm über die Lage auf Zanzibar, denn Zanzibar ist zu 99 Prozent muslimisch und wir wollten die Sicht eines katholischen Priester dort kennenlernen.
Diese zwei Tage mit der Gruppe gingen echt schnell vorbei und es war schön sich mit ihnen auszutauschen und von unseren bisherigen Erfahrungen vom FSJ zu erzählen.
Annamarie und ich haben es uns dann nochmal 3 weitere Tage auf Zanzibar gut gehen lassen, bevor es dann zum Zwischenseminar zurück nach Dar es Salaam ging.
Dort trafen wir auf eine 30- köpfige Freiwilligengruppe aus Tansania, Namibia, Sambia, Uganda und Südafrika, wir waren also eine bunte Gruppe.
Das Seminar ging insgesamt eine Woche und hatte verschiedene Themenschwerpunkte, unter anderem wurde das erste halbe Jahr im Projekt reflektiert, dann über den Rassismus der in den unterschiedlichen Ländern im Bezug auf Weiße herrscht, weitere Ideen für Projekte mit den Kindern usw.
Zwischen den Einheiten haben wir uns immer das leckere Essen vom Haus gut gehen lassen, denn viele waren diese Varietät des Essens von den verschiedenen Einsatzstellen gar nicht gewohnt.
Diese eine Woche ging leider auch viel zu schnell um und es war sehr schade, dass man sich wieder voneinander verabschieden musste.
Annamarie und ich schlossen uns dann den Freiwilligen aus Sambia an, denn sie wollten von Dar es Salaam bis nach Sambia mit dem Zug ( TAZARA) fahren und da der Zug auch in Makambako hält war das eine tolle Alternative gegenüber dem Zug.
Freitagsnachmittags ging es dann von Dar los Richtung Makambako. Wir teilten uns mit 7 Leuten ein 6er Abteil in der 2. Klasse. Am Anfang war es erst mal schwierig alle Sachen unter zubekommen doch als es dann geschafft war hatte alles seinen Platz. Wir genossen es im Zug herumzulaufen und aus dem Fenster zu schauen.
Am Abend gingen wir gemeinsam im Bordrestaurant für einen günstigen Preis essen, es gab für alle Wali na kuku ( Reis mit Hänchen). Dann spielten wir noch eine Runde Phase 10 bevor wir dann zurück ins Abteil gingen um zu schlafen. Annamarie und ich teilten uns ein sehr schmales Bett aber irgendwie hat es trotzdem gut geklappt, obwohl wir nicht so viel Schlaf bekommen haben .
Am Morgen gegen 8 Uhr erreichten wir dann den Bahnhof in Makambako. Annamarie fuhr dann mit einem Bus nach Njombe und ich nahm ein Bajajji zurück zum Parish.
Es war schön endlich wieder „ Zuhause“ zu sein. Das Wochenende verbrachte ich damit mich auszuruhen und meine ganze Wäsche zu waschen, es hatte sich nämlich einiges angesammelt.
Den gesamten Februar über habe ich unterrichtet und an unser Schule haben die Bauarbeiten für ein neues Schulgebäude begonnen, da wir immer mehr Anmeldezahlen für die Sigrid Primary School bekommen.
Seit dem neuen Schuljahr unterrichte ich jetzt zusätzlich zur Klasse 6 auch noch Klasse 1 und 2 in Englisch und das macht mir super viel Spaß, denn die Kleinen sind einfach goldig. Ich unterrichte immer zusammen mit Teacher Eduard, da es als einziger Lehrer bei einer Klassenstärke von 80. Kindern in der ersten und 65 Kindern in der zweiten Klasse sonst nicht möglich ist.
Im März feierte ich dann noch meinen 20. Geburtstag hier in Tansania und ich hatte einen wirklich schönen Tag. Beim Mittagessen haben alle Kinder für mich gesungen und ich habe für alle Bananen ausgegeben, darüber haben sie sich sehr gefreut. Für die Lehrer gab es Soda ( Sprite, Cola, Fanta etc.) und Kekse.
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Am Abend bin ich noch mit Annamarie und ein paar befreundeten Lehrern in der Stadt etwas essen gewesen. Als ich dann wieder Zuhause war, hatte ich alle Zeit der Welt um meine Päckchen aus Deutschland auszupacken. Besonders habe ich mich über die zahlreichen Briefe aus dem einen Paket gefreut die von Freunden und Verwandten geschrieben wurden. Es war echt toll jeden einzelnen davon zu lesen.
In den anderen Paketen erwarteten mich dann noch viele Süßigkeiten.
Ende März kamen mich dann noch Annamarie und ihre Familie in Makamabako besuchen. Ich konnte ihnen die Schule zeigen und zum Mittagessen fuhren wir in die Stadt.
In den letzten Wochen vor den Osterferien hatten wir hier an der Schule viel zu tun, denn es standen die Exams an. Jede Klasse hatte nun eine menge Arbeit vor sich.
Als dann alle Exams vorbei waren hatten wir Lehrer echt sehr viel zu tun. An drei Tagen korrigieren wir alle Fächer von allen Klassen, das war super anstrengend und wie waren echt froh, als alles geschafft war.
In der letzten Woche vor den Ferien waren die Kinder mit dem korrigieren ihrer Arbeiten beschäftigt und wir Lehrer mit dem schreiben der Zeugnisse, nach dem 105 Zeugnis war meine Hand dann vollkommen ermüdet.
Ansonsten habe ich noch mit der zweiten Klasse Ostereier gebastelt. Jeder bekam ein buntes Osterei aus Pappe und konnte es nach seinen eigenen Wünschen gestalten. Am Ende durften alle Kinder die Ostereier mit nach Hause nehmen.
Außerdem war am ersten Sonntag im Monat mal wieder Visitingday, das heiß das jeden ersten Sonntag im Monat die Eltern kommen können um ihre Kinder für einen Tag abzuholen, mit ihnen etwas essen zu gehen oder andere schöne Dinge zu unternehmen.
Auch ich hatte mich dazu entschlossen mit ein paar Kinder etwas zu unternehmen, denn nicht alle Kinder werden an diesem Visitingday von ihren Eltern abgeholt, da manche zu weit weg leben und andere leider schon verstorben sind.
Zusammen mit einer anderen Lehrerin nahm ich 15 Kinder und fuhr mit ihnen in die Stadt um dort Chips mayai (Pommes in einer Pfanne angebraten zusammen mit Ei, ähnlich wie ein Omlett) essen zu gehen. Die Kinder freuten sich riesig das Schulgelände zu verlassen und einen kleinen Ausflug in die Stadt zu machen.
Finanziert wurde der Ausflug von den Spendengeldern aus Deutschland, ein großes Dankeschön an alle die gespendet haben, denn nur so kann man solche Ausflüge ermöglichen.
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Nun haben wir die Schule für zwei Wochen Osterferien geschlossen und nur die 7. Klasse ist dort um sich fit für die Abschlussarbeiten zu machen.
Am Samstag kamen dann alle Eltern zur Schule und es fand ein großes Meeting statt, in dem die Eltern Fragen stellen konnten und die Lehrer haben einen kleinen Überblick über die Ergebnisse der Arbeiten gegeben.
Anschließend habe alle Eltern ihre Kinder mich nach Hause genommen.
Für uns Lehrer ging es dann zum Sofia Kindergarten dort dankte der Direktor der Schule Father Bruno uns allen für die Arbeit und spendierte zum Abschluss für alle Essen und Getränke.
Somit saßen wir alle gemütlich zusammen bis wir anschließend alle in die wohlverdienten Ferien gingen.

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