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25

Sep

Meine ersten Wochen in Chapala

Panama: Jetzt bin ich bereits 6 Wochen in der Escuela Vocacional de Chapala und muss sagen, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Es fühlt sich zwar anders an, jedoch habe ich mich schon am 12. August 2018 auf meine bisher größte Reise begeben.

Als ich am Flughafen in Panama (der Hauptstadt) gelandet bin dauerte das Finden von Ramón (einem der Frays) am längsten, da weder er noch ich wusste wie unserer Gegenüber eigentlich aussah. Nachdem wir uns endlich gefunden hatten machten wir und direkt auf den Weg nach Coronado, eine kleinere Stadt direkt am Meer. Dort besuchten wir für 2 Tage Elvín, einen Freund von Ramón, der an diesem Tag Geburtstag hatte. Super – dachte ich mir. Bevor die Arbeit losgeht erstmal Strandurlaub, weit entfernt von dem deutschen Motto ,,Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“

Am nächsten Tag gings dann nach einigen Stunden am Strand dann auch auf den Weg zur Schule. Kurz bevor wir an der Schule angekommen sind, sind wir zueiner weiteren befreundeten Familie gefahren, um dort einen weiteren Geburtstag zu feiern. Zu dem Zeitpunkt mir noch völlig unklar; aber die Familie, die den 9. Geburtstag von Aylin feierte sollte die Familie sein bei der eine Woche später mein Spanischkurs losging.

In der Schule angekommen wurde ich zuerst von den anderen Frays empfangen und begrüßt. Danach zeigte mir Antonio (einer der Frays) das Schulgelände und die verschiedenen Arbeitsstellen der Jungs. Schnell war mir klar, dass ich in der Panaderia (Bäckerei) anfangen wollte, da ich das Backen von panamaischem Brot und den Nachmittags-Snacks mit der wenigsten körperlichen Arbeit verbunden habe. Die Arbeit in der Panaderia hatte aber noch einen gravierenden Vorteil: Als Mitarbeiter hatte ich das Privileg sowohl das Brot als auch die Snacks zu probieren. (Natürlich nur um zu testen ob diese für die Schüler auch essbar waren!) Die Jungs, die in der Panaderia arbeiten lunden mich auch direkt zum Highlight des Tages ein: dem Fußballspiel. Von 17 bis 18 Uhr spielen die Jungs auf 5 verschiedenen Plätzen aufgeteilt nach Alter. Dort konnte ich mich schnell beliebt machen, da mir direkt im ersten Spiel das 1:0 gelang, was der Grundstein für den späteren Sieg war. Nach dem Spiel wurde ich dann auch in die Sección also den ,,Wohnbereich“ der Jungs eingeladen. Dort gibt es neben einem großen Badezimmer und dem Schlafsaal auch einen Raum mit Kicker, Tischtennisplatte und Fernseher, in dem sich die Jungs bis 21 Uhr noch beschäftigen können. An diesem Abend wurde noch über das Spiel diskutiert, wobei ich mit meinem Spanisch eher weniger an dem Gespäch teilnehmen konnte. Am darauffolgenden Wochenende fuhr ich mit Antonio und Luis (beides Frays) mit dem Bus nach Panama um erstens einzukaufen und damit ich zweitens den Weg nach Panama kennen lernte.

In der Woche danach startete dann auch mein Spanischunterricht. Dieser stellte sich als sehr amüsant heraus, da nicht nur die Mutter mit mir Spanisch zu lernen, sondern auch ihre beiden Töchter links und rechts neben mir saßen und versuchten mir die verschiedenen Vokabeln mit Eselsbrücken und lebhaften Erklärungen beizubringen. Mit dem Beginn des Unterrichts wurde mein Alltag um einiges struktuierter: morgens Panaderia, mittags Spanisch, nachmittags nochmal Panaderia und Fußball und abends Zeit mit den Jungs. Durch weitere Erfolge beim Fußball bekam ich dann neben dem Spitznamen ,,Harry Potter“ auch den Spitznamen ,,Toni Kroos“, welcher nach seinem Traumtor gegen Schweden auch in Panama sehr bekannt geworden ist.

Mein strukturierter Alltag sollte sich jedoch mit dem Beginn der einwöchigen Schulferien schlagartig änderen. Die Jungs fuhren alle nach Hause zu ihren Familien. Da die Frays durch Arbeit währed der Woche ebenfalls verhindert waren, lag es an mir Ausflüge zu machen um die Zeit tot zu schlagen. Zum Glück hatte ich mir den Weg in die Stadt gemerkt so unternahm ich in dieser Woche drei Ausflüge. Den ersten in einen National Park, welcher sich als Berg heraustellte, der einen tollen Ausblick auf die Stadt ermöglichte.

Am zweiten Tag bin ich in eine Art Tierpark, welcher sich ,,Punta Culebra“ nennt gefahren. Dort waren Faultiere, Leguane, Waschbären und Schildkröten zu sehen. Aber vorallem gab es dort auch eine Aussichtsplattform mit Ausblick auf den Pazifik. Da mir dieser Ort so gut gefallen hat, bin ich zwei Wochen später als mein Mitfreiwilliger Johannes auch endlich da war gleich nochmal mit ihm dorthin gefahren.

Den dritten Tag habe ich genutzt um nochmal etwas einzukaufen, aber vorallem um zum Friseur zu gehen um mich dem Klima anzupassen. Wie man auf den Bildern sieht ist es zwar bewölkt, jedoch wird das Wetter durch die hohe Luftfeuchtigkeit beinahe ungenießbar.

Am gleichen Wochenende hatten dann die Frays auch wieder etwas mehr Zeit. An einem Tag fuhren wir um 5Uhr morgens ins 3 Stunden entfernte Ocú um die Familie von Fray Willian zu besuchen. Ebenfalls sind wir an dem Tag in einem dort beliebten Bach schwimmen gegangen. Dieser war allerdings so kalt, dass ich mir nach ungefähr 4 Wochen in den Tropen auch direkt die erste Erkältung eingefangen habe. Insgesamt war es durch die Fahrerei ein relativ anstrengender aber auch ein sehr schöner Tag.

Am gleichen Abend erfuhr ich noch, dass mir nicht wirklich viel Zeit blieb um mich zu erholen, da wir einen Tag später zusammen mit den ebenfalls in der Schule lebenden Hermanas (Schwestern) und allen Köchinnen und Putzfrauen nach Gorgona an den Strand gefahren sind, wo wir für den Tag ein Haus gemietet haben. Vorallem die Frauen haben diesen freien letzten Tag ohne die Schüler sehr genossen. Nach einigen Stunden am Strand wurde am Haus gegessen, gesungen und getanzt. Ich konnte den Hermanas außerdem zeigen, dass das Spiel ,,Rumy“ auch in Deutschland bekannt ist und konnte die erfahrenen Spielerinnen sogar besiegen.

                                        

Als dann die Schule und der Alltag wieder los gingen verging die Zeit auch wieder schneller und ehe ich mich versah war der Tag gekommen an dem Johannes in Panama gelandet ist. Nach dem Mittagessen fuhr ich mit Ramón los zum Flughafen um Johannes abzuholen. Ich freute mich natürlich, dass ich nun nicht mehr der einzige deutsche Freiwillige in Chapala war, aber im Hinterkopf ärgerte ich mich auch ein bisschen, dass ich wegen der Fahrt zum Flughafen das Fußballspiel verpassen würde. Dieses hatte an dem Tag wegen dem einsetztenden Regen (zum Glück) gar nicht stattgefunden. Da ich Johannes schon ein paar Monate kenne hatten wir uns schnell gefunden und saßen schon fast wieder im Auto als sich der angesprohene Regen in ein heftiges Gewitter verwandelt hatte, weswegen der Rückweg ungewohnt lange gedauert hat.

Die Tatsache, dass es nun zum ersten mal zwei Freiwillige in Chapala gibt, hat für mich nicht viel geändert. Ich bin weiterhin in die Panaderia gegangen, allerdings war die letzte Woche auch meine letzte dort. Da ich während des Jahres in jeder Arbeitsstelle arbeiten möchte war es an der Zeit die Panaderia zu verlassen und die Arbeitsstelle zu wechseln. In dieser kommenden Woche werde ich nun anfangen im Englisch Unterricht zu helfen. Ebenfalls endete mein Spanisch Unterricht in der letzten Woche und Johannes ersetzte mich direkt als Schüler bei Familie Antúnez.

Ich bin sehr gespannt wie die nächsten Wochen weiter gehen und vorallem wie ich mich als Englischlehrer schlage.

Hasta Pronto                                                                                                                                         Niklas

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