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11

Dez

die vergangenen Monate

Hallo,
seit meinem letztem Eintrag ist ja jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit vergangen. Seit dem ist einiges passiert. Ich war zum Beispiel auf zwei Hochzeiten. Es hat jeweils ein Lehrer der Sigrid geheiratet. Beide feiern waren wirklich tolle Erlebnisse und haben mir einen tollen Einblick in die Kultur gegeben. Eine Hochzeit beginnt hier immer mit einem Gottesdienst. Es ist nicht unüblich, dass dieser um die 3 Stunden oder länger dauert. Danach geht man mit vielen Menschen die Trauung feiern. Mit vielen Menschen meine ich eine Zahl, die durchaus 300 Menschen übersteigen kann. Es ist dabei auch nicht von Belangen ob man das Brautpaar kennt oder nicht. So eine Hochzeit ist nämlich ein riesen Spektakel und solange man den Eintritt bezahlt kann man auch ohne Einladung kommen. Es folgt dann ein Zeremonie, bei der mit unglaublich lauter Musik und Geschenken das Brautpaar gefeiert wird. Einige Gemeinsamkeiten zu deutschen Hochzeiten konnte ich auch erkennen. Das traditionelle Anschneiden der Hochzeitstorte gibt es auch hier in Tansania.

Einen weniger freudigen Einblick konnte ich bei einer Beerdigung erlangen. Dort ist die Mutter eines Schülers der Sigrid im Alter von 34 Jahren gestorben. Das ist in Tansania gar kein so ungewöhnliches Alter, da die Lebenserwartung in Tansania wesentlich niedriger ist als in Deutschland. Viele Menschen sterben auf Grund von Krankheiten aber auch noch früher, da die medizinische Versorgung nicht die gleiche ist wie in Deutschland. Es hat mich etwas überrascht zu sehen, wie die Tansaner eine Beerdigung gestalten. Es ist nämlich ganz anders als in Deutschland. Es kommen unglaublich viel Leute zu dem Haus des Verstorbenen um der Familie in dieser Zeit beizustehen. Esn kommen Nachbarn, Freunde, Familie und Personen, die einfach nur die Musik gehört haben und der Familie Beistand leisten wollen. Die Leute schenken der Familie dann Geld oder Lebensmittel. Insgesamt kann man aber sagen, dass die Menschen mit der Trauer ganz anders umgehen als Menschen in Deutschland. Viele Menschen haben sehr laut geschrieen und geweint. Manche dieser Leute bleiben auch über die nacht am Haus. Manche Leute kochen auch, so dass jeder auf der Beerdigung verköstigt wird. Jeder gibt etwas, was er hat, sei es Teller zum Essen oder Töpfe zum Kochen. Auch wenn der Anlass natürlich traurig war, hat es mich doch gefreut zu sehen, dass man mit Trauer auch ganz anders umgehen kann, als ich es aus Deutschland kenne.

Seit dem 7. Dezember haben die Schüler der Sigrid Ferien. Außer der 6. Klasse und der 3. Klasse gehen alle Schüler nach Hause. Die genannten Klassen bleiben sogar über Weihnachten in der Schule, da im nächsten Jahr wichtige Prüfungen anstehen. Für mich heißt das, dass ich den Dezember ein bisschen zum Reisen nutzen kann. Meine erste Reise ging dabei in die Stadt Iringa. Die Stadt hat auch deutsche Vorgeschichte aus der Kolonialzeit. Ich habe mir ein Hotel in der Stadt genommen und mir dann Museen oder Denkmäler oder den Markt angeschaut. Außerdem habe ich einen tollen Tagesausflug in den Ruaha Nationalpark gemacht, ein unvergessliches Erlebniss. Die atemberaubende Natur und die vielen Elefantenherden haben mich wirklich beeindruckt. Auch Löwen, Nilpferde, Zebras, Giraffen und viele andere Tiere habe ich gesehen. Insgesamt habe ich 4 Tage in Iringa verbracht und plane jetzt schon meinen nächsten Kurztrip.

      
Weihnachten werde ich hier in Makambako an der Schule mit den Kindern verbringen. Ich bin noch gar nicht in Weihnachtsstimmung, aber trotzdem bin ich gespannt wie es wird.
Liebe Grüße aus Tansania und eine schöne Weihnachtszeit
Malte

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